Schuster, bleib bei deinen Leisten...
Nach Mega-Flops wie "Himmel und Huhn" oder "Die Kühe sind los" versuchen es die Disney-Macher nun endlich wieder mit dem was sie können und was sie groß gemacht hat: Eine Geschichte, (zum Teil) basierend auf dem Märchen "Der Froschkönig" der Gebr. Grimm, fantastischer Musical-Einlagen ala "Arielle" oder "Die Schöne und das Biest" und wunderschön mit Hand gezeichneter Charaktere und Kulissen.
Die Geschichte spielt in New Orleans der 20er Jahre.
Tiana, arm, mit dem Traum, wenn sie groß ist ein eigenes Restaurant zu eröffnen...Charlotte, naive Tochter eines Reichen und eine Freundin von Tiana wartet eigentlich nur darauf, dass ein Prinz kommt uns sie heiratet. Jahre später schuftet Tiana mit 2 Kellner-Jobs weiterhin für ihren Traum und spart jeden Cent, den sie verdient. Charlottes Traum scheint aber in greifbarer Nähe. Naveen, der Prinz von Maldonien besucht New Orleans und soll Charlotte vorgestellt werden. Doch dazu kommt es nicht. Der Prinz wird kurz davor von dem Voodoopriester Facilier in einen Frosch verzaubert. Mit der Hoffnung den Bann mit einem Kuss zu brechen, begibt sich der Frosch zum Balkon seiner Zukünftigen. Doch anstatt seiner Zukünftigen trifft er dort auf Tiana, die er auf Grund ihres Prinzessinenkostüms für eine richtige Prinzessin hält. Da Tiana jedoch kein Prinzessinen-Gen in sich trägt, bleibt nicht nur der Prinz weiterhin ein Frosch...Tiana hat sich durch den Kuss auch in einen Frosch verwandelt. Das Abenteuer kann beginnen...
Jemandem, der mit den alten Disney Filmen aufgewachsen ist, kommt alles vertraut vor. Eine handgezeichnete Märchengeschichte, tolle Songs, Figuren, die man sofort in sein Herz schließt und ein Bösewicht, den man von Anfang an erkennt und verabscheut. Wobei ich denke, dass es in der Disney Geschichte deutlich bessere Bösewichte gab. Man denkt da nur an die verrückte Cruella de Ville. Nach "Der Schatzplanet" kommt hier wieder etwas vor, was für Disney eigentlich ungewohnt ist...eine Figur stirbt. Natürlich wird hier nicht verraten wer es ist. Was die Disney-Macher jedoch nach dem Tod machen ist sowas von herzzereissend schön, dass einem Tränen in die Augen kommen könnten. Hier und da werden noch liebevoll Hommagen an "Arielle" und "Das Dschungelbuch" eingebaut. Die deutsche Synchro ist allererste Sahne. Bei so vielen Musical-Parts wie in diesem Film passen Cassandra Steen und Roger Cicero wie die berühmte Faust aufs Auge. Zwar stolpert C. Steen paar Mal bei den sprachlichen Parts, aber das fällt kaum auf.
Der Schritt zurück, einen von Hand gemalten Trickfilm rauszubringen ist für mich kein Schritt zurück, sondern einen Schritt nach vorne. Pixer ist und bleibt bei den animierten Filmen unübertroffen. Das weiss Disney auch und wird hoffentlich dabei bleiben, klassische handgezeichnete Filme rauszubringen. Denn dieser hier beweisst, dass man damit heute noch Menschen, Jung oder Alt, begeistern kann.