Mit einer kleinen TV-Show, die auch in unsere Landen exportiert wurde, machte sich Ali G in Großbritannien einen Namen. Hinter der Figur Ali G, die sogar im Video zu Madonnas "Music" auftaucht, steckt Sacha Baron Cohen - ein eigentlich nicht untalentierter Komiker. Mit Ali G verkörpert er ein karikaturistisches Exemplar der Goldketten-Generation von Pseudo-Gangstern. In seinem Karrierehoch entstand schließlich ein Spielfilm, eben dieser "Ali G Indahouse".
Doch anstatt eine gelungene Parodie abzuliefern, verliert sich sein Film in Sinnlosigkeiten und derben Geschmacklosigkeiten und bietet einen gänzlich belanglosen Plot, in dem sein Ali G in die Politik einsteigt, dabei etwas Chaos stiftet und nebenbei versucht, einen Sportcenter sowie später sein ganzes Kaff zu retten. Es entwickelt sich ein unkoordiniertes und furchtbar anspruchsloses Treiben, bei dem unter anderem Politiker unter Drogen gesetzt oder selten dämliche Sprüche vom Stapel gelassen werden. Grenzdebile Dialoge, dämliche Albernheiten, unter die Gürtellinie gehende Banalitäten und sexistische Zweideutigkeiten stehen auf der Tagesordnung. Dazu kommen makabere Ideen wie etwa die Ausweisung beziehungsweise das Einreiseverbot von nicht sonderlich attraktiven Frauen. Wirkliche Lacher sind Seltenheitsfälle. Für die Bewertung darstellerischer Leistungen bedarf es nur wenige Worte: Sie sind schlicht unter aller Kanone. Sacha Baron Cohen präsentiert seine Figur Ali G, wie man sie kennt, wenn man sie denn kennt, mit Goldketten, gelber Sonnebrille, Trikot und Mütze. Zugeständnisse muss man ihm im O-Ton allerdings für seinen gelungenen Slang machen. Die deutsche Synchronisation dagegen ist einfach miserabel.
Für eine Parodie, falls es denn wirklich eine werden sollte, ist "Ali G Indahouse" letztendlich ohne Biss und schlichtweg zu inhalts- und anspruchslos. Der Humor bewegt sich entsprechend auf diesem Niveau und ist ein extremer Angriff auf den guten Geschmack. Reality Check: 3 Punkte.