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von PierrotLeFou

Tonbilder

Es handelt sich hierbei um eines der sogenannten Tonbilder, die ungefähr zwischen 1900 und 1917 - vor allem in Deutschland (1903-1914), Österreich, Frankreich (1900/1902-1917), aber auch in den USA - entstanden sind, wobei ihr Erfolg ab ca. 1912 wieder nachzulassen begann. Diese - in Frankreich als Phonoscènes aufgeführten - Tonbilder stehen zwischen den Gattungen des Stumm- und des Tonfilms. Insgesamt dürften wenige tausend Tonbilder entstanden sein - also bloß ein Bruchteil gemessen am damaligen Ausstoß der weltweiten Filmproduktion. (Einige Quellen gehen von 1500 Tonbildern allein in Deutschland aus, andere Quellen von weltweit 1000 Tonbildern bis 1910.)

In der Regel wurden bereits existierende Lieder und Musikstücke bei den Filmaufnahmen bebildert, um die 'stummen' Filmstreifen später mit bereits vorhandenen Schallplattenaufnahmen synchron abzuspielen. Jedoch führten Filmrisse und andere Abnutzungserscheinungen nicht selten zu einem asynchronen Bild-/Ton-Verhältnis, zumal Lippensynchronität (wenn die Einstellungsgrößen das (Nicht-)Vorhandensein einer solchen überhaupt erkennen ließen) aufgrund eines fehlenden Originaltons ohnehin nicht gegeben war. Solche Mängel konnten durch eine Veränderung der Bildgeschwindigkeit halbwegs ausgeglichen werden, wobei die Fähigkeiten des Vorführers ebenso wichtig waren, wie etwa die Fähigkeiten eines Pianisten bei Stummfilmaufführungen mit Klavierbegleitung.

Da Filmstreifen und Tonplatten meist getrennt aufgehoben worden waren, kam es im Laufe der Zeit nicht nur dazu, dass Tonspuren erhaltener Bildspuren (und umgekehrt) unauffindbar waren, sondern auch dazu, dass frühe Tonbilder als gängige Stummfilme aufgefasst worden sind.

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