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4

Meine niedrige Bewertung resultiert vor allem aus meiner Ablehnung gegenüber diesem Hollywood-Schönling Leonardo DiCaprio. Aber auch mit Cameron Diaz mit rot gefärbten Haaren als "typisch irisches Mädel" tue ich mich schwer. Nach einer Massenschlacht eingangs, die an vergleichbare Szenen in BRAVEHEART jedoch beileibe nicht rankommt, wird eine ganz simple Rachegeschichte abgespult, die auch mit keinem noch so großen Aufwand bei der Inszenierung groß aufgewertet werden kann. Das historische Gangsterbandenepos ist außerdem auch nicht so realistisch, wie es gerne wäre: Wenn etwa ziemlich früh im Film eine Art Katzenfrau mit Krallen an den Fingern meterweit durch die Luft springt, dann ist es mit der Glaubwürdigkeit schon gleich vorbei. Trotz einiger Lobeshymnen hat sich Martin Scorsese hier nicht wirklich mit Ruhm bekleckert.

6

Ein schöner Film, ja, doch irgendetwas fehlt hier, um ihn zu einem Klassiker zu machen. Vielleicht sind die Charaktere doch etwas zu schematisch und puppentheatermäßig geraten. Den historisch Interessierten werden die Backgroundinformationen zu den Events und Persönlichkeiten fehlen. Auf der DVD findet sich hier aber ein überaus sehenswerte Dokumentation, die historisch-chronologisch das Milieu der Gangs sowie die Gründe für ihr entstehen herausarbeitet. Die eingestreuten Filmausschnitte sind kurz und nehmen nichts wichtiges von der Handlung vorweg. Wenn man das geguckt hat, sieht man den Film mit anderen Augen und kann hinter den konventionell gestrickten Charakterkonzepten dann auch die historischen Gegebenheiten mitverfolgen. Ohne das wäre der Streifen für mich wohl eher enttäuschend gewesen...

10

Dieser Geschichts-Epos hinterlässt durch den hohen Realitätsgehalt und den teilweise schwarzen Humor einen bleibenden Eindruch. Alle Schauspieler können vollkommen überzeugen und die Ausstattung ist einfach gigantisch. 10/10

8

Nicht schlecht, hätte aber deutlich mehr sein könne. Martin Scorsese hat hier ein Epos geschaffen, das mit guten Darstellern (sogar DiCaprio kann überzeugen), emotionalen Szenen, stimmiger Musik, einigen harten Kämpfen bzw. Schlachten und einer toller Ausstattung daher kommt. Doch leider musste dieses Werk gekürzt werden und ist trotz der 2 1/2 Stunden deutlich zu kurz. 8/10

8

Scorsese erzählt in epischer Breite die Geschichte von N.Y. Mitte des 19 Jh. sehr fesselnd und mitreißend. Day-Lewis spielt genial den Bösewicht und stellt DiCaprio für mich klar in den Schatten, harte Szenen durchziehen den spannenden Plot, jedoch nie aufdringlich oder übertrieben. Konnte man nach der hart gefilmten Anfangssequenz gewaltmäßig viel erwarten, schraubt Scorsese diesbezüglich zurück, was aber wirklich nicht negativ ist. Die Geschichte des Vertrauensverhältnisses zwischen den Protagonisten und der zu erwartenden Rache DiCaprios steht im Vordergrund und somit Aspekte wie Ehrfurcht und Loyalität. Dies hat der Regisseur in eine aufregende Inszenierung verpackt, gewohnt lebhaft. Magic Moment: der Bösewicht durchschaut den ersten Racheversuch von Amsterdam und foltert ihn ziemlich unbarmherzig. 8,5/10

9

Gangs of New York ist es meines Erachtens das lange Warten wert gewesen, da der Film ein genialer Scorsese Streifen ist, der auch das Gefühl vom ganz großen Kino vermittelt. Es fängt an bei der Musik und der Ausstattung und endet beim perfekten Daniel Day Lewis und einer oscar würdigen Regieleistung von Scorsese. Das soll kein Propaganda Geschwafel sein, sondern es ist mein Gefühl und dass vieler anderer, die auf solche Filme gewartet haben in Zeiten von Teeniefilmen und Action Komödien. Die Story klingt zwar eher uninspiriert, aber Scorsese hat nie das Auge für die gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse verloren, so dass die Story auch überdurchschnittlich ist. Und sein Cast ist erste Sahne allen voran Day Lewis, der den Oscar nicht unverdient bekommen würde. Ein perfekter Streifen in Sachen Kinohandwerk und kann eigentlich nur von LotR bei den Oscars bezwungen werden. Ich gebe 9/10.

4

So also das soll der neuste Geniestreich von Martin Scorcese sein? Wohl kaum! Die 5€ Eintritt waren LEIDER nicht gerechtfertigt für das was mir dann ca. 150 min. geboten wurde. Ein Gangfight am Anfang dann 2 Stunden Vorbereitung für das fulminante (ironisch) Finale das mit einer derben Enttäuschung endet...ich habe das Gefühl der Film wurde ziemlich vom Scorcese-Original "kinotauglich" umgeschnitten. Die Romanze zwischen Jenny-der Taschendiebin und Vallon Jr. alias Amsterdam erinnert doch sehr an Titanic. In beiden Filmen gab es eine vernünftige Rahmenhandlung die dann wohl leider ausser Acht gelassen wurde um den Zuschauern das Kinoerlebnis zu versauen bzw. versüssen-liegt im Auge des Betrachters! Der einzige Lichtblick in diesem Hick-Hack aus Rache, Verrat, Liebe und Macht ist wohl Daniel Day Lewis, der meiner Meinung nach einen wunderbaren Bösewicht mit Herz gespielt hat.

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