Tja, ein ziemlich guter Film ist das schon gewesen, getragen fast allein von Daniel Day Lewis, dessen Spiel immer noch deutlich in Erinnerung beibt, wenn alle anderen Eindrücke bereits anfangen zu verblassen.
Von einem Meisterwerk mag ich allerdings nicht sprechen, denn dafür ist der Handlungsablauf tatsächlich etwas zu uninspiriert, was nicht ganz so schwer ins Gewicht fällt, denn die visuelle Umsetzung macht einiges wett, aber vor allen Dingen sind die Freiheiten Scorceses doch sichtlich beschnitten worden. Ich hatte sogar den Eindruck, daß dies nicht nur in der Vorproduktion geschehen ist, nein, sogar am fertigen Werk wurde die Schere angesetzt, besonders in den Gewaltspitzen scheint der Film um einige Szenen erleichert worden zu sein, ja, war dort sogar derart rabiat geschnitten, wie man es bei uns in Deutschland sonst nur von rücksichtslosen FSK-Vorgaben gewöhnt ist, schade.
Ich denke Scorcese wollte weitaus mehr schockieren, als das im fertigen Ergebnis der Fall ist.
Zwischen den Zeilen konnte man trotzdem noch einige Kritik an der aktuellen US-Regierung entdecken ("Wie genau man es geschafft hat, gewählt zu werden, ist doch gleichgültig!" oder "das ist das Minderheitenvotum, so regle ich die Dinge auf meine Weise"), ob derer man sich eines Schmunzelns natürlich nicht erwehren konnte, und was den Film auch wieder etwas aufwertet.
Fazit: Sehenswert, doch eine DVD davon werde ich mir wohl erst kaufen, wenn da vorne nicht nur "Director´s Cut" darufsteht, sondern auch tatsächlich drin ist.