Was haben Braveheart, Gladiator und Gangs of New York gemeinsam? Alle 3 sind Historienfilme und in jedem der genannten ist Rache das Hauptmotiv. Positiv ist bei allen die Tatsache, das es den Machern aufgrund großer Budgets gelungen ist, das Publikum in eine längst vergangene Welt eindrucksvoll zu entführen. Darüberhinaus sind sie mitreisend und meistens gut gespielt. Die Kritik, das breite Publikum und vor allem die Oscarjury sind dann oftmals begeistert und sprechen von Meisterwerken. Aber damit ein Film ein Meisterwerk sein kann braucht er erstmal eine originelle und vor allem gute Story. Und da Rache ausgeübt kann man große Wendungen vergessen. Gangs of New York leidet auch unter dießem Epos Problem. Doch das "Lebenswerk" des großen Martin Scorsese ist vor allem in Sachen Austattung und Kostümen einfach brillant und unglaublich real.
Leider hatte Scorsese bei der Wahl seiner männlichen Hauptrolle meiner Meinung nach diesmal kein glückliches Händchen. Auch wenn ich ihn noch nie gemocht habe, ist Di Caprio auch objektiv betrachtet noch nie ein besonders guter Schauspieler gewesen und wenn es um so eine Rolle geht einfach fehlbesetzt. Er ist der Grund wieso ich den Film um eine Note herunterstufe. Cameron Diaz hat mich ehrlich gesagt ziemlich überrascht, geht aber trotzdem in der Bilderflut unter. Scorsese ging es diesmal wohl mehr den je um das Aüßere seines Filmes. Der einzige der dagegen ankommt ist Daniel Day Lewis, der wie schon oft hier erwähnt, eine grandiose Leistung abliefert.
Fazit: Genial gefilmtes Werk, das allerdings unter dem angesprochenen Eposproblem und einem fehlbesetzen Di Caprio ( sein manchmal unfreiwillig komischer böser Blick ging mir irgendwann eindeutig auf den Sack) leidet.
Kein Meisterwerk und erst recht nicht Scorseses Opus Magnum, aber trotzdem ein verdammt guter Film.
8/10