Japan, 1945: Nach einem Bombenhagel liegt die ganze Stadt in Schutt und Asche. Seita und seine kleine Schwester Setsuko suchen Obdach bei ihrer Tante, da ihre Eltern bei dem Angriff umgekommen sind. Die ist jedoch so mit der Versorgung der Kriegskämpfer beschäftigt, dass sie die Kinder langsam durch ihre Vorwürfe anscheinender Undankbarkeit rausekelt. Seita und Setsuko wohnen nun in einer kleinen Höhle, die nachts von Tausenden von Glühwürmchen beherbergt wird...
"Die Letzten Glühwürmchen" zeigt das Leid des Krieges nicht aus Sicht der Soldaten, die tapfer für ihr Land kämpfen, sondern aus Sicht der einfachen Bevölkerung, den Bewohner einer Kleinstadt, die durch den Angriff ihre komplette Existenz verloren haben. Die anderen Filme sind deswegen keineswegs unwichtig, aber auch die Kehrseite sollte mal beleuchtet werden. Isao Takahata ist es gelungen und brachte einen der tieftraurigsten Werke der Filmgeschichte hervor. Die Tatsache, dass der Film ein Anime ist, wird bei einigen mit Sicherheit Zweifeln hervorrufen, aber allein dieser Aspekt verbunden mit dem unerwarteten Mitgefühl, welches man den kleinen Charakteren spendet, macht den Film so eindrucksvoll.
Die Zeichnungen sind toll und erinnern stark an Serien aus den späten Siebzigern, wie "Heidi" , wo Takahata ebenfalls Regie führte. Der Stil Takahatas' ist also unverkennbar. Die Mimiken der Charaktere sind ebenfalls sehr gut getroffen und geben genau die Stimmung wider, was alles noch trauriger macht.
Die Filmmusik ist verträumt und Ghibli-typisch, welche dem Film gerecht wird und hoffend wirkt, wie eine Licht in der Dunkelheit.
Fazit: Einzigartiger Antikriegsfilm, der sich im Bereich Gewichtigkeit und Bedeutung nicht hinter anderen Vertretern des Genres verstecken braucht! Nicht nur unter Animes ein herausragendes Meisterwerk!