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"Ich starb am 21. September 1945". Nach diesem ungewöhnlich Negativen Anfang kann man keinen naiven Disneyquatsch a la Bambi aus Fernost erwarten. Ein für das Genre untypischer Einstieg, der übrigens stark an den großen Klassiker "Sunset Boulevard" erinnert. Ein gezeichneter Film-Noir also? Nicht ganz, aber eine düstere Atmosphäre bleibt bis zum Schluss.

Zur nächsten Frage: Nein, „Die letzten Glühwürmchen“ ist nicht uneingeschränkt für Kinder zu empfehlen, dass sollte schon mal gleich von Anfang an klar gestellt werden. Immerhin findet das ganze während des zweiten Weltkriegs statt und erzählt eine tief traurige Geschichte, in deren Mittelpunkt zwei Kindern stehen, die ihr Zuhause verlassen müssen, weil ihre Eltern Tot sind und ihr Heim nach einem Luftangriff zerstört wird. Aufgrund ihrer misslichen Situation sind sie gezwungen, sich alleine durchzuschlagen. Vom Krieg selbst, sprich den Kämpfen an der Front bekommt man gar nichts mit. Viel mehr beschäftigt sich "Die letzten Glühwürmchen" mit den oft vergessenen Opfern eines Krieges: der Zivilbevölkerung.

Die zwei Kinder Setsuko und Seita wachsen einem schon nach wenigen Minuten ans Herz. Die kleine Setsuko wegen ihrer sympathisch, naiven Art und ihr großer Bruder weil dieser alles tun würde um seiner kleinen Schwester ein relativ gutes Leben zu bieten. Trotz ihrer misslichen Situation verbreiten die beiden eine fröhliche und warmherzige Atmosphäre, aber gleichzeitig macht sich das ungute Gefühl breit, dass sich diese Situation nicht lange halten wird. Somit stellt sich auch dann ein negatives Gefühl ein, wenn es den beiden Augenscheinlich gut geht.

In keiner Minute kommt ein Zweifel daran auf, dass es sich um einen Anti-Kriegsfilm handelt. Denn hier wird Gnadenlos und ohne Konsequenz deutlich gemacht, welchen schlechten Beigeschmack ein Krieg mit sich bringt. Nicht nur das Setsuko und Seita alles verloren haben, was ein Kind zu verlieren hat und ein zweites Zuhause für immer unerreichbar scheint. Auch bei den nächsten Verwandten, die sie aufsuchen, werden sie eher mit Widerwillen geduldet als freudig Empfangen. Nachdem Seita es nicht mehr Aushält und die Vorwürfe seiner Tante, er solle doch Arbeiten und der Allgemeinheit damit seinen Dienst erweisen sich nicht mehr Anhören will, fast er den Entschluss mit seiner Schwester seine Tante zu verlassen.

Somit sind die beiden gezwungen ihre eigene Welt aufzubauen und errichten in einer Höhle vor der Stadt ihr Zuhause. Doch dieser Ort ist zu schön und Naiv für eine Zeit, die sich mitten in einem Krieg befindet. Die bittere Realität die keinen Halt vor Kindern macht und für niemanden ein Happy End parat hat schlägt Gnadenlos zu.

Neben dieser intensiven und tief traurig erzählten Geschichten steht die unglaubliche Schönheit der Asiatischen Zeichenkunst, die hier fast ihre Perfektion erreicht und von einem Soundtrack getragen wird, der das aufrüttelnde Gefühl im Magen noch verstärkt und es einem wirklich schwer macht nicht drauflos zu Heulen.

Diesen Film sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Er gehört sicherlich zu den wertvollsten seines Genre, erzählt seine Geschichte auf einer erschreckend offenen Art und ist das traurigste was das Medium zu bieten hat.

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