(Spoiler Inside)
„Die letzten Glühwürmchen“ ist einer der Filme, die beinahe niemand gesehen hat, aber jeder gesehen haben sollte. Wieso eigentlich? Vielleicht weil er ein Anime ist, vielleicht weil er im Vergleich zu Hollywood-Produktionen einfach untergeht. Zu unrecht.
Erzählt wird die Geschichte zweier japanischer Geschwister, die im 2. Weltkrieg nur eines im Sinn haben: Überleben! Dass dieses Unterfangen hoffnungslos ist, wird schon am Anfang des Filmes – welcher eigentlich schon das traurige Ende der Geschichte klar macht – verständlich. So merkt auch der Zuschauer, dass es sich bei den letzten Glühwürmchen nicht um einen Zeichentrickfilm der gewöhnlichen Sorte handelt.
Der Irrsinn des Krieges wurde und wird wohl nie mehr so nüchtern, ehrlich und erschütternd dargestellt wie in diesem Film. Genauso wie die beiden Kinder Seita und Setsuko, wird auch der Zuschauer in eine Welt voller Hoffnungslosigkeit gezogen, der sich niemand entziehen kann, bis das unausweichliche Ende folgt: Der Tod der beiden.
Doch bis es dazu kommt, müssen die Geschwister einige Hürden durchlaufen und versuchen trotz aller Verzweiflung zu überleben. Sie richten sich in einer Höhle eine dürftige Unterkunft ein und sind gezwungen, alles Mögliche und Unmögliche zu essen, um zu leben. Dieser Film lässt wirklich nichts aus, um die Brutalität und Sinnlosigkeit des Krieges zu zeigen.
Dabei ist „Die letzten Glühwürmchen“ nie parteiisch und verzichtet auf die Darstellung von Schlachtfelder und Waffen. Was auch nicht nötig ist, denn die Botschaft des Filmes können die beiden kleinen Japaner ganz allein vermitteln, ohne dass Gewalt gezeigt wird. Das ist es auch, was diesen Film zu etwas besonderem macht. Er ist real. Ich bezweifle nicht einen Moment, dass sich ähnliche Geschichten wirklich zugetragen haben.
10 von 10 Punkten für den mit Abstand besten Anti-Kriegsfilm, der je gedreht wurde.