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Freddy ist in seiner Clique der unangefochtene Boss. Mit Charisma und Härte, und vor allem mit nie versiegender Energie, regiert er die kleine Gruppe von Jugendlichen und fasziniert seine Freundin Sissy. Mit Y, wie in Romy. Schon vor längerer Zeit ist er von Zuhause abgehauen, jetzt trifft er zufällig seinen Bruder Jan wieder. Heute Nacht soll sowieso ein Ding steigen, und Jan braucht dringend Geld. Was liegt also näher, als dass Jan mitmacht bei der Sache. Aber vorher muss noch getanzt werden im Espresso, und die wankelmütigen Mitglieder der Gruppe, also vor allem Günther der Schlappschwanz, müssen noch auf Linie gebracht werden. Und ganz wichtig: Eine Waffe wird auch noch besorgt. Und siehe da, Jan kann perfekt schießen …

Ein ziemlich perfekter Film. Eine genau ausgewogene Balance zwischen Drama, Krimi und aktuellem Zeitgeschehen. Die Schauspieler gehen vollkommen in ihren Rollen auf und geben die juvenilen Möchtegernkriminellen, als würden sie im Hauptleben nichts anderes tun. Vor allem Horst Buchholz hat mich sehr beeindruckt und mit seiner Lederhose öfters an Jim Morrison erinnert (ja ja, ich weiß, ein Anachronismus, aber vergleicht die beiden mal. Die Coolness, das Gehabe, die Großspurigkeit, die das ständig lauernde Sentiment überdecken soll ...). Karin Baals Metamorphose innerhalb ihrer Rolle hat mich eiskalt erwischt, die Musik ist fetzig, und vor allem die kleinen Szenen am Rande, welche das Zeitkolorit mitbringen. Die Menschen in ihrer Wirtschaftswunderwelt versus die Halbstarken, die mehr wollen von irgendwas, was sich erst noch herauskristallisieren muss ... Wie gesagt, ein ziemlich perfekter Film.

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