Review

Spurlos – Die Entführung der Alice Creed
(Ascot Elite) 

Eigentlich bestätigen mich die britischen Filmveröffentlichungen aus dem Hause Ascot Elite immer wieder in meinem Vorurteil, dass es relativ schwer ist, eine schlechte britische Produktion zu erwischen. Aber vielleicht liegt das auch einfach an der guten Auswahl von Ascot Elite?!? Auf jeden Fall gehört der vorliegende Film Spurlos – Die Entführung der Alice Creed trotz eines erstmal eher unglücklichen Titels zu einer der positivsten Filmerlebnisse der letzten Zeit. Wir haben eine gut durchdachte Geschichte, welche spannend und vor Allem überraschend erzählt wird, und drei wirklich hervorragende Darsteller, die sich die Seele aus dem Leib spielen! Dadurch wirkt das Ganze wie ein Kammerspiel auf engstem Raum, wo es einzig um die Qualität des Dargebotenen geht, und die ist bei diesem Film verdammt hoch!
Die Geschichte ist dabei so simpel wie effektiv. Danny und Vic, zwei Kleinkriminelle, klauen einen Lieferwagen, präparieren diesen, kaufen eine Menge Isoliermaterial und renovieren ein kleines Appartement ihren Ansprüchen entsprechend. Dann wird die junge Alice Creed (Gemma Arterton, 007 – Ein Quantum Trost, Kampf der Titanen) entführt und in diesem Verschlag festgehalten. Mit Hilfe von Fotos und Videos versucht man ein hohes Lösegeld von ihrem Vater zu erpressen, welches dieser in einem Loch in einem nahegelegenen Waldstück deponieren soll. Es scheint alles reibungslos zu laufen, doch schon bald wird deutlich, dass einige Dinge nicht ausreichend bedacht wurden, und jeder der Anwesenden seine eigenen Pläne verfolgt.
Spurlos – Die Entführung der Alice Creed hat mich von der ersten bis zur letzten Minute gepackt. Auf der einen Seite lag dies an der effizienten Ausnutzung der vorhandenen Möglichkeiten, denn der Schachzug drei Personen auf engem Raum in eine komplizierte Situation zu bringen, und dann zu schauen was passiert, ist in diesem Fall für den Zuschauer ein unglaublich intensives Erlebnis.
Die beiden Kleinkriminellen, dargestellt von Martin Compston (Pimp, Doomsday) und Eddie Marsan (Miami Vice, Red Riding, V wie Vendetta) liefern hierbei eine mehr als beeindruckende darstellerische Leistung ab, aber wer wirklich in Erinnerung bleibt, ist Gemma Arterton, welche wohl die bisher beste Darstellung ihrer noch jungen Karriere liefert. Regisseur J Blakeson hat hier direkt mit seinem Langfilmdebüt bewiesen, dass er das Zeug zu einem richtig großen Regisseur besitzt, den es gilt, im Auge zu behalten!
Die Blu-ray aus dem liefert auf der technischen Seite ein gutes Bild und einen sauberen Ton. Im informativen und umfangreichen Bonusmaterial findet der Zuschauer neben dem Trailer & Programmshow, noch Interviews, ein Making of, eine längere geschnittene/ veränderte Szene, eine Audiokommentar, Szenen vom Dreh und einen Storyboardvergleich.
Fans von intelligenten und wendungsreichen Thrillern sollten sich dieses Highlight des britischen Kinos auf gar keinen Fall entgehen lassen!!  

CFS

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