Review

Hat mit dem Spiel nicht viel mehr gemeinsam

Worin hat "Resident Evil" nicht versagt? Diese Frage ist gar nicht leicht zu beantworten, denn Paul W.S. Andersons Ballerquatsch ist nicht nur für Fans des Spiels eine waschechte Backpfeife. Als Spieladaption ein Fehlschlag. Als Actionfilm? Gerade noch annehmbar. Als Horrorfilm? Unbrauchbar. Als Zombiefest? Beliebig. Als Partnerbörse? Ja, das schon eher. Immerhin haben sich die bezaubernde Milla Jovovic und der eher bemühte als begabte Regisseur hier kennengelernt. Immerhin etwas. Ansonsten kann man den Film zu "Resident Evil" vergessen. Und dabei ist Alice erster Kampf gegen die Red Queen und die Umbrella Corporation sogar noch der beste... wow, bekommt man da nicht richtig Lust sich die ganze Reihe (nochmal) anzugucken? Leider nein, leider gar nicht. Im ersten Film des unnötig langlebigen Franchises folgen wir einer noch recht unbescholtenen und jungen Alice in die Brutstätte des T-Virus und wieder raus...

Ich kann voll verstehen, wie man "Resident Evil" abgrundtief hassen kann. Doch dieser erste Teil ist kein abgrundtief schlechter Film. Weit entfernt von einem guten (wie z.B. Andersons "Event Horizon") und ich sehe ihn wohl noch immer etwas mit der rosaroten Teenager-Brille (damals fand ich ihn echt gut *kopfschütttel*), doch nicht nur "Super Mario Bros." oder Uwe Boll haben bewiesen, dass da in Sachen Gameverfilmungen noch viel Spielraum nach unten ist. Von so manch einem der RE-Sequels ganz zu schweigen. Doch ein Haufen Kacke stinkt immer noch, egal wieviel größere Haufen Kacke man in seinem Leben schon gesehen hat. Das wird mit jeder Sichtung dieser seelenlosen, hastigen Schiessorgie klar. Mit dem Spiel hat man nur ein paar lieblose Namen und Kulissen gemein, in Sachen Spannung könnte in diesem Fall kaum eine größere Lücke zwischen den beiden Kunstformen klaffen. Die ersten zwei Games sind Meilensteine. Die Filme eher Klosteine. Ansonsten halten diesen ersten Gehversuch eigentlich nur solide Action, ein unpassender aber zumindest wach haltender Technosoundtrack und Milla Jovovic auf den Gleisen. Mit viel Mühe und gottgegebenem Charisma, Sexappeal, Power. Die Rolle ihres Lebens. Ob sie da wohl stolz drauf sein kann?

Fazit: Milla ist heiß, cool und tough, Langeweile gibt es wenig und es gibt... Zombies? Naja... das reicht nicht! "Resident Evil" hat es weder verdient diesen prestigeträchtigen Namen zu tragen noch ein Franchise über 6 Filme (!) zu starten. Warum liefen die Leute so lange ins Kino? Rätsel... Vor allem Gamer kotzen im Strahl. Obwohl es danach sogar noch mieser ging. Da zieht man lieber nochmal eine Runde mit dem Controller in der Hand durch das originale Landhaus... Die Laserszene rockt allerdings immer noch!

Details
Ähnliche Filme