Review

Ach du Scheiße!
"Resident Evil" hat das gleiche Kunstwerk vollbracht wie z.b. "Rollerball". Selten hat mich ein Blockbuster, für den der Trailer im TV rauf und runter lief, so gelangweilt und genervt wie diese absolute Frechheit von Film. Also ich muss natürlich auch zugeben, dass ich keine große Erwartungen hatte, aber ich war eigentlich schon der Meinung, zumindest unterhalten zu werden. Also dass der Film wenigstens kurzweilig und actiongeladen ist und man sein Hirn mal ausschalten kann.
Ja, Letzteres trifft zu, man muss es eigentlich sogar ausschalten, so hirnrissig ist der Film. Aber selbst dann muss man sich noch grün, blau und sonst wie ärgern, was für eine absolute Lachnummer "Resident Evil" darstellt. Da marschieren und flitzen Höllenhunde über den Bildschirm, die eher die Lachmuskeln reizen als dass man sich erschrocken ins Sofa kauert und Angst hat. Doch der absolute Abschuss ist und bleibt einfach die geniale Synchronisation. Die Stimmen hören sich dermaßen beschissen und unmotiviert an, da könnte man fast meinen, die Sprecher haben den Film vor der Synchronisation an die 1000 Mal ansehen müssen, um dann die perfekte Stimmen abzugeben. Ja und die Sprecher machen ihren Job so gesehen auch gut, denn sie passen ihre Stimmen ganz einfach dem Film an.

Wenn dann so kluge und anscheinend als witzig gemeinte Dialoge kommen wie: "Wenn ich hier raus bin, wird erst mal gefickt!" - "Na ja, ich würde zuerst duschen", dann setzt die Geduld wirklich aus und es machen sich wirklich Aggressionen frei. Dass die Story größtenteils von "Day of the Dead" geklaut ist, stört da wirklich schon gar nicht mehr, auch Szenen aus "Halloween H20" (wo sich Milla Jovovich und einer der Höllenhunde durch das kleine, runde Fenster einer Tür anstarren) oder "Cube" (der Laserstrahl, der den Schwarzen in viele kleine Würfelchen zerteilt...gut, bei "Cube" waren es eine Art Drähte, aber egal) sind geklaut.

Ab ca. einer Stunde wird der Film absolut unerträglich, jede Minute ist zu lang und einer wie ich, der während des Films nicht wusste, wie lang er noch geht, denkt sich ungefähr jede 2 Minuten, dass er endlich aus ist, aber dann passiert noch was und noch was und noch was. Wäre es ein guter Filme, wäre der Kinogänger wahrscheinlich sogar dankbar, das Filmende durch immer weitere Überraschungen noch herauszudehnen, hier jedoch ist das keine Idee, sondern eher ein Hirnschiss, der für den armen Zuschauer zur Folter wird, aus der es eigentlich nur ein Entrinnen gibt, nämlich die Stop-Taste zu drücken. Nachdem ich das aber grundsätzlich nicht mache, weil ich mir jeden Film zu Ende sehe (eigtl. bin ich ja selber Schuld), wurde ich noch recht lange gefoltert.

Und das Schlimmste ist, dass es wohl einen zweiten Teil geben wird, und noch schlimmer ist, dass ich, als absoluter Film-Fan, mir früher oder später auch diesen Teil dann ansehen werde, weil ich mir einerseits denke, ob es noch schlechter geht (Sequels sind ja bekannterweise größtenteils "schlechter" als der Erstling) und andererseits denke, es kann ja nur besser werden. Aber warten wir ab, was man sich alles so einfallen lässt. Am Besten wäre es natürlich für jeden, auf dem Höhepunkt aufzuhören. Auf dem Höhepunkt der Lächerlichkeit. Und der ist mit dem Ende erreicht. 1/10 Punkte

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