Nein, nicht alles was rund ist, ist ein Kuchen. Und nur weil "Resident Evil" mit einem - Killervirus sei Dank - prototypischen Endzeitszenario nebst begleiterscheinender Zombiemeute aufwartet, handelt es sich deshalb noch lange nicht um einen Horrorfilm. Mag sein, dass man aufgrund der einen oder anderen Szene Paul W.S. Andersons Videospieladaption rein oberflächlich betrachtet für einen Horrorfilm halten könnte, vom Wesen her (und das mache ich insbesondere an der Wirkung fest) ist das wie Arschbacken und Kuchen backen. Leider unterhält "Resident Evil" aber auch nicht als das, was letztendlich draus geworden ist - nämlich ein sinn- und logikfreier Action Flick. Zwar mag die in jeder Hinsicht stromlinienförmige Umsetzung ein gewisses Publikum, sagen wir mal vorteilhaft, durch eine leicht zugängliche Story mit visuell und dramaturgisch tausendfach erprobten Reizen durchaus ansprechen. Arg wählerisch sein darf man allerdings nicht, sonst besteht die Gefahr, dass der direkte Vergleich mit schätzungsweise einer halben Million ähnlich konstruierter Machwerke "Resident Evil" ganz schnell als eine (unter der stylishen, aber sehr dünnen Lackschicht) erkennbar armselige Belanglosigkeit entlarvt. Und dann ärgert man sich vielleicht doch ganz doll über die kostbare Lebenszeit, die man gutgläubig und wohlwollend investiert hat, aber nie mehr wieder bekommt. Wo es doch so viele Perlen gibt, für die sich Zeit zu nehmen es sich wirklich lohnt. Sogar mehr als einmal.