Filme die auf Videogames basieren waren schon seit ihrer Erfindung eher schlecht als recht. Doch bei Resident Evil war ich optimistisch. Denn erstens ist „Resi“ meine Lieblings-Videospielereihe und zweitens gefielen mir die bisherigen Arbeiten von Thomas Anderson eigentlich ziemlich gut und hatten auch einen angenehmen Härtegrad (Ausnahme: Mortal Kombat). Die Ernüchterung war also verdammt groß als ich das Kino verließ.
Mal in Detail:
Die Story: Hier fängts ja schon an. Die Story erinnert doch stark an Aliens und wurde mit einigen Storyelementen aus den Spielen „aufgeppt“ (wenn mans so nennen darf).
Der Konzern Umbrella hat in einem unterirdischen Labor allerhand böse Sachen gemacht. Natürlich muss ein Unfall passieren, bei dem ein Virus austritt. Um die Menschheit zu schützen werden alle Arbeiter getötet.
Ein paar Stunden später wird eine Eliteeinheit (hahaha) geschickt um nach dem Rechten zu sehen. Vorher picken sie noch mal eben 2 total verwirrte Leutchen auf, die sich an nix erinnern. Ein Computersystem meuchelt erstmal das halbe Team mit hilfe einer intelligenten Laserschranke nieder.
Der Rest ist vorhersehbar. Die toten Arbeiter sind nicht tot, sondern untot, die Guten müssen aus dem Labor verschwinden (und das natürlich unter Zeitdruck), viel Geballer, dumme Dialoge und miese Schauspieler.
Bei den Schauspielern fangen wir mal mit den positiven Aspekten an: öhm... ach ja Milla Jovovich sieht wirklich nicht übel aus, FERTIG.
Zum negativen: Jovovich dackelt ungefähr 80 % des Films mit ein und dem selben Gesichtsausdruck durch die Gegend, wobei schwer zu definieren ist ob er nur Verwirrung oder einfache Blödheit darstellen soll.
Michelle Rodriguez darf auch nicht viel mehr können zeigen. Ihre Darstellung beschränkt sich aus einen Gesichtsausdruck, der irgendwo zwischen Wut, einem kräftigen Biss in eine Zitrone und Darmdrücken anzusiedeln ist, dies soll zeigen, dass sie die knallharte Powerfrau ist, die man allerdings sofort erschiessen sollte sobald sie den Mund aufmacht. Kostprobe: Sie wurde von einem Zombie gebissen und ihr Kommentar dazu ist „Die Schlampe war nicht ganz dicht, die hat mich gebissen“.
Die Dialoge stellen generell das größte Problem des Films dar. Die meiste Zeit beschränken sie sich (gottseidank) lediglich auf „Geht da rein“ „OK.“ „Wir gehen dahin“ „Ok“, doch sobald man den Charakteren mehrere Sätze in den Mund legt möchte man am liebsten taub werden.
Zu allem Überfluss wurde die deutsche Synchro mal wieder unter starkem Drogenkonsum getätigt. Jovovich spricht fast ausnahmslos als hätte sie grade ne Familienpackung Haschisch weggekifft und Rodriguez hat ne Stimme abbekommen, die klingt als würde sie beim Reden mit 2,5 Promille versuchen den Schnodder aus den Kniekehlen hochzuziehen und dabei noch hart zu klingen. Hoffentlich haben die Schauspielerinnen die nie zu hören bekommen.
Zurück zum Film: Die ersten 10 Minuten haben mir echt gut gefallen. Milla wacht ohne einen blassen Schimmer in einer verlassenen Villa auf und wird kurz darauf vom Rettungsteam mitgenommen. Da war noch alles OK. Die Stimmung ist düster, das Eindringen des Trupps ist spektakulär und die Sets sind klasse. Zudem ist der Soundtrack auch noch ganz nett .
Doch dann geht’s ins Labor und alles vor die Hunde. Noch bevor man nur 1 (!!!) Zombie sieht geht das halbe Team drauf, indem sie von der bereits erwähnten Laserschranke zersäbelt werden (erinnert stark an CUBE).
Dann keimt erneut Hoffnung auf, denn endlich bahnen sich die ersten Zombies an. Doch weit gefehlt, nun kommts erst richtig übel. Die Verstümmelungen der Zombies sind mit der Hilfe von Computern gemacht und sehen absolut lächerlich aus. Bluten können sie auch nicht, da das Blut bereits geronnen ist, getötet oder gar gefressen wird vorerst keiner.
Zu allem Überfluss ist die so genannte Eliteeinheit zu doof um, auch nachdem sie fast ihre gesamte Munition auf die Untoten geballert hat, zu doof um einen Kopfschuss anzusetzen.
Untermalt wird das ganze mit absolut nervtötendem Techno-Gedudel.
Die Story tritt auf der Stelle und das einzige woran man merkt, das es irgendwie voran geht ist die ablaufende Zeit, die unser Heldentrupp hat um aus dem Labor zu fliehen. Immer wieder irren sie durch die Gegend, werden von Zombies attackiert, können sich retten und werden wieder angegriffen.
Zu allem Überfluss hat Anderson noch was anderes als die Story geklaut. So gibt es noch eine Patrone im Matrix-Stil zu bewundern und (das wird Fans sicher ausrasten lassen) sogar der „Godfather of Zombiefilm“ ist nicht sicher. Zuerst wird sie Fahrstuhlszene aus Dawn of the Dead kopiert (natürlich ohne die klasse zu erreichen) und dann weht zum Schluss noch eine Zeitung ins Bild, auf der eine bekannte Schlagzeile zu lesen ist ( Richtig: „The Dead walk“). Wenn Romero schon tot wäre würde er sich im Grab umdrehen, als Untoter zurück kommen und Anderson fressen.
Fazit:
Die Enttäuschung des Jahres. Die Spannung besteht nur darin zu erraten, ob die „Schocks“ an genau der Stelle kommen an der man sie erwartet (und das tun sie in 98 % der Fälle). Die Effekte sind scheisse, die Schauspieler sind nicht einen Furz besser , der Soundtrack nervt, die Spannungselemente wirken erzwungen und unpassend, die Story ist nicht neu und wurde schon mal besser auf Zelluloid gebannt. Die Punkte die ich gebe sind lediglich den guten Sets und dem guten Anfang zurückzuführen.
Da spielt lieber nochmals eines der Resident Evil Games oder schaut euch erneut Woodoo, Dawn oder Day of the dead an.
Für Masochisten könnte der Film allerdings eine helle Fruede darstellen - Nix quält besser :)
(2/10) Punkte