„Resident Evil“ von Regisseur Paul Anderson ( „Mortal Combat“, „Event Horizon“ ) ist ein grottenschlechter, leider absolut billig wirkender Action-Horror-Quatsch, der seinesgleichen sucht.
Die Verfilmung des gleichnamigen Videospiels ( ein derartiger Versuch ging beispielsweise auch bei einem solchen Budget - Overkiller wie „Tomb Raider“ gründlich in die Hose ) ist so uninnovativ, langweilig, vorhersehbar und klischeehaft bis lächerlich geraten, dass der Zuschauer sich selbst dann über das Anschauen dieses Streifen geärgert hätte, wenn man ihm dafür Geld gezahlt hätte; geschweige denn, er hat tatsächlich selbst dafür Geld ausgegeben...
Lassen wir das. Wo die Videospiele ( mittlerweile kann man eher von einer „Videospiel-Trilogie“ mit einigen Spin-Off-Teilen sprechen ) noch problemlos und sogar ( Lob an die Programmierer ) ambitioniert die Verknüpfung von spannenden, nervenzerfetzenden Horror- und Gruselszenen, harten Gore-Sequenzen und epischer Storyline schafften, versagt der Film auf ganzer Linie. Bei der Zelluloid-Variante bleibt alles vorhersehbar, langatmig, nie überrascht etwas. Splatterfans seien direkt gewarnt, allzu harte Szenen gibt es hier nicht zu bestaunen, diese werden höchstens wenig subtil und mit der Holzhammer-Methode angedeutet, wirklich spektakulär kann man das allerdings kaum nennen.
Wie kam es dazu? Nun, Produzent Bernd Eichinger wollte einen eher subtil-spannenden Gruselfilm ( von dieser Absicht ist, gelinde gesagt, auch nicht das geringste übrig geblieben ) und wählte Paul Anderson, der bei dem unterschätzten Science-Fiction-Horrorstreifen „Event Horizon“ auch ein vielversprechendes Talent bewiesen hatte, als Regisseur... und ( wohl ) leider auch als Drehbuchautor; schade, denn von der Handlung der Vorlage hatte dieser bislang kaum etwas gehört. Daher werden hier auch unsinnigste Storykombinationen bemüht, die aber allesamt einen lächerlichen Gesamteindruck hinterlassen. Gleiches gilt auch für die vollkommen verkorksten Effekte; abgesehen von zwei bis drei nett getricksten Zombie-Nahaufnahmen wirken sämtliche Massenszenen mit den Untoten wie ein lächerlich überschminktes Statisten – Casting voller zugedröhnter Dauerkiffer, die nach einer durchzechten Nacht an der Tanke `ne Dose Redbull im Sonderangebot erblickt haben. Das behämmert animierte CGI-Monster am Schluss gibt den Lachmuskeln dann den Rest, denn hier sieht nun wirklich jedes Playstation-Intro und jede Animation aus „Abenteuer Forschung“ besser aus. Aber auch der Rest dieses Filmschunds ist so erbärmlich gedreht und wirkt wie mit dem Budget einer ARD-Tatort-Produktion finanziert, dass dies auch nicht mehr stark ins Gewicht fällt.
Über die dümmlich agierenden Darsteller und den missratenen Soundtrack ( wo sich in der Vorlage noch leise Gruselsounds mit Orchestralstücken abwechselten, ist hier nur noch 90 Minuten lang abgedroschenes Retorten-Techno zu hören ) möchte ich mich gar nicht weiter auslassen.
Zum Abschluss noch ein paar allgemeinere Worte: Normalerweise bemühe ich mich, meine Filmbesprechungen meist einigermaßen seriös zu halten, Leser meiner Reviews werden dies wissen, aber hier musste ich mir mal richtig Luft machen; jetzt geht’s mir direkt besser, und ich habe die vier zum Fenster herausgeworfenen Euro für die Kinokarten schon fast vergessen...
Ach... in diesem Sinne also...!