Review

Von Fans sehnsüchtig erwartet, jetzt ist es endlich soweit: "Resident Evil" im Kino!

Eigentlich wollte ich an diesem Abend ja mit ein paar Kumpels in "Ice Age", doch da war’s voll. Nun ja, dachten wir uns, dann gucken wir uns doch einfach mal Resident Evil an. Zum Glück war ein Freund von mir dabei, der alle PC Spiele durchgezockt hat, sonst hätte ich am Anfang gar nix gepeilt. Virus in einem Labor fällt zu Boden, eine Frau wacht in einer Villa auf (natürlich nackt, nur mit Duschvorhang bekleidet) und macht sich auf den Weg.
Gut, und dann plätschert das ganze so dahin. Anscheinend hat man versucht, gleich zu Beginn den Zuschauer ordentlich zu erschrecken, anders kann ich mir das nicht erklären: Milla Jovovich läuft an der Villa vorbei, schreit dreimal "Hallo" (was wegen der deutschen Synchro sehr belustigend wirkt) und dann fliegen Vögel aus den Bäumen. Puh, bin ich jetzt aber erschrocken...
Dann kommt eine Spezialeinheit in Zeitlupe durch die Fenster geflogen (durch die Tür ist uncool) und erklärt die momentane Lage. Milla Jovovich schließt sich der Gruppe an und mit einem unterirdischen Zug geht’s zur Forschungsstation.
Schon kurz darauf müssen die ersten daran glauben: In einem Raum zertrennt ein Laserstrahl ein paar Menschen. Für mich die beste Szene im ganzen Film. Von da an geht das Ganze bergab: Michelle Rodriguez lässt einen pseudo-coolen Spruch nach dem anderen los (ja, ich hab von dieser Frau im ganzen Film keinen tiefgründigen Satz gehört) und Milla Jovovich ist einfach zum totlachen:
Wegen der verhunzten Synchronisation, die völlig kalt und emotionslos ist, war jeder Satz von ihr für jeden Kinobesucher ein Schenkelklopfer. Sätze wie "Was ist mit der Tür", "Los wir müssen hier raus" oder einfach nur "Hallo" haben in meinem Freundeskreis schon jetzt Kultstatus erreicht.
Ein weiterer fader Beigeschmack sind die gravierenden Logikfehler, mal zwei als Beispiel:
Eine Gruppe von Menschen kommt in einen Raum mit Zombies, ein Polizist ruft: "Wir müssen zusammen bleiben und eine Kette bilden" Komischerweise geht dann doch jeder für sich allein und nach dem Gefecht mit Zombies ist plötzlich jeder irgendwo anders im Gebäude zu finden. Aha!
In einer anderen Szene ist ein Mensch von Zombies umkreist, seine Freunde wollen ihm helfen, er schreit verzweifelt "Lasst mich allein, ich bin verloren" und steckt sich seine Kanone in den Mund (ein Schelm, wer böses dabei denkt :-)). Seine Freunde gehen, er nimmt die Pistole und schießt einen Zombie ab und flüchtet dann doch noch. Und vorher ging das nicht oder wie?

Dafür sind die Effekte im Films sehr gut: Vor allem die hautlosen Hunde sind sehr gut animiert, aber auch die Zombies können sich sehen lassen.

Nun, recht viel mehr gibt’s nicht zu sagen. "Resident Evil" reiht sich nahtlos in die Reihe schlechter PC Umsetzungen ein, nach so Gurken wie "Mortal Kombat", "Street Fighter", "Wing Commander" oder "Tomb Raider".
Die Schauspieler sind schon selten schlecht:
Milla Jovovich hat vor allem and er Synchronstimme zu knabbern, ich kann mir aber nicht vorstellen, das sie im Original recht viel besser spielt.
Michelle Rodriguez ist so dämlich und hässlich, also die hat mit ihren Scheiß Sprüchen das ganze Kino genervt. Das war auch nicht unfreiwillig komisch, sondern einfach nur nervig und peinlich. "Wenn ich hier raus bin, wird erst mal ordentlich gef****" zum Beispiel.
Der Rest der Schauspieler ist auch nur unterer Durchschnitt.

Fazit:
Eigentlich ist der Film überflüssig. Die Schockeffekte halten sich in Grenzen, fast kein Splatter (aber wenn, dann gut gemacht) und auch zu wenig Kampfszenen. Spannung sucht man vergebens. Allenfalls für 100prozentige Fans des Spiels interessant.

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