Review

Die Spielereihe von Capcom " Resident Evil " wurde eines der erfolgreichsten Games, auf PC sowie auf Playstation. Da hatten die Produzenten und Regisseur Paul Anderson ( Star Force Soldier ) natürlich Blut geleckt. Aus einem gewinnbringendem Spiel, sollte ein erfolgreicher Film werden. Anderson, selbst ein großer Fan der Trilogie, schrieb das Drehbuch im Alleingang und der deutsche Produzent Bernd Eichinger stand ihm zur Seite. Aber gerade von Anderson hätte ich mehr erwartet, da er mich mit seinen vorherigen Filmen wie " Event Horizon " oder gar " Star Force Soldier " überzeugt hatte. Hier jedoch gelingt im nur eine sehr steife, aber unterhaltsame Game Adaption, welche vor allem die Fans der alten Spiele bitter enttäuschen wird. " Resident Evil " ist zwar kein schlechter Film und man konnte auch die PG-13 Freigabe umgehen, aber aus dem Stoff hätte man etwas wesentlich Besseres umsetzen können.
Story:
Die Umbrella Cooperation ist ein Weltkonzern, welcher geheime Forschungen betreibt. Die großen Labors befinden sich direkt unter der Großstadt Racoon-City in einem unterirdischen Hive. Dort wird ein Virus freigesetzt und der Computer löscht alles Leben dort unten aus. Nun wird eine Spezialeinheit gesandt, welche den Computer reaktivieren soll. Am Eingang der Anlage gabeln sie Alice ( Milla Jovovich ) auf, welche anscheinend ihr Gedächtnis durch ein Gas verloren hat. Im Hive angekommen stellen sie fest, dass alles weit aus schlimmer ist, als gedacht. Das Virus erweckt nämlich auch die Toten zum Leben und somit muss sich die Einheit bald mit vielen blutrünstigen Zombies herumschlagen. Auch scheint sich ein Verräter unter ihnen zu befinden.

Mir wäre es wesentlich lieber gewesen, wenn man sich mehr an den ersten Teil des Spiels gehalten hätte. Immerhin geht alles Schlag auf Schlag. Noch während der Titelmusik wird das Virus freigesetzt und alle Mitarbeiter getötet. Schnell werden Alice und die umlegenden Charaktere vorgestellt, bevor man sich nach kurzer Zeit schon im Hive befindet. Zugegeben, Längen entstehen hier absolut Keine, aber dem Ganzen fehlt es jeglicher Originalität und Innovation. Alles scheint viel zu vorhersehbar, obwohl Anderson doch mit ein paar Schocks aufwarten kann. Unspannend ist der Film auch nicht, es wird ein gutes Niveau während des ganzen Films gehalten.
Nur bei den Kulissen hat man einiges Potential verschenkt. Der Hive wirkt zu neumodisch und nicht unheimlich genug, während das einsame Landhaus schon eher zum Gruseln auffordete. Der Score ist ein kruder Misch Masch aus Techno und Hard Rock, gar Metal. Für die Sounds ist Marco Beltrami zuständig, mit Hilfe von Marilyn Manson. Teils ist die Untermalung sehr treffend, andererseits wieder störend, liegt auch vielleicht daran, dass ich weder Hard Rock noch Metal besonders gut leiden kann.
Actionmäßig kann sich der Film sehen lassen, obwohl es einige Zeit dauert, bis die Untoten angreifen. Aber dann gibt es ein paar Shootouts, wobei meist auf blutige Einschüsse verzichtet wird. Die Schlachten sind ganz ordentlich, könnten aber ruhig bluter von Statten gehen, man merkt doch, dass auf eine FSK 16 Freigabe hingearbeitet worden ist, da erstens in Deutschland gedreht wurde und zweitens auch die Kinopremiere in Deutschland stattfand. Blut darf also nur in geringen Mengen fließen und Fressorgien, oder blutige Morde der Zombies werden uns somit ganz vorenthalten. Dabei hätte ich mir gerade hier gewünscht, dass die Gewalt ein bisschen ausartet, auch die Spiele waren nicht ohne und daher verboten. Aber ein paar vereinzelte Szenen, wie die Lasermorde, oder der Angriff der mutierten Hunde sind gut geworden. Das Make up ist sehr ordentlich und immerhin bekommt man hier ein paar Verunstaltungen zu sehen. Mit dem finalen Monster übertreibt man es dann und dort wirken auch die CGI Effekte mehr schlecht als recht. Andererseits wiederum verständlich, denn man legt ja gleich den Grundstein für den zweiten Teil, das Ende ist auch eine der besten Szenen des Films, weil man hier ganz stark an das Spiel erinnert wird.
Milla Jovovich, stets sehr knapp bekleidet, gibt eine gute Heldin ab, könnte jedoch ruhig mehr als nur zwei Gesichtsausdrücke präsentieren. Michelle Rodriguez macht einen guten Job, trotz falscher Synchro. Der Rest des Feldes agiert auch ganz ordentlich, es gibt zumindest keine Totalausfälle.

Fazit:
Auf der einen Seite eine Enttäuschung, auf der Anderen gute Unterhaltung. Auf die Story wird nicht viel gegeben, genauso ist es bei den Charakteren. Dafür setzt man auf eine temporeiche Umsetzung, kommt daher ohne Längen aus und platziert die Spannung auf einem soliden Maß. Die Action ist zahlreich vorhanden, aber meines Erachtens nach nicht blutig genug. Bei der Kulisse verschenkt man Einiges, wobei der Score ganz passabel ist. Die Darsteller machen alle einen soliden Job.
Da hätte man wirklich mehr daraus machen können, aber nun ist die Chance vertan.

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