Resident Evil Regie: Paul W.S. Anderson / Produktion: Bernd Eichinger
Capcoms Videospiel- Überhammer Resident Evil kam 1996 in deutschen Landen auf den Markt und schlug ein wie eine Bombe. Selten wurde dem Spieler eine so dichte Atmosphäre gepaart mit einer grandiosen Story geboten. Da die Fangemeinde um das Spiel mit jeder Fortsetzung wächst musste mit einer Filmumsetzung gerechnet werden.
Paul W.S. Anderson hatte zu dem Zeitpunkt schon einige Erfahrung was Videospielverfilmungen anging. Er versaute einige Zeit vorher schon Mortal Kombat. Also schrieb er kurzerhand ein Drehbuch, schnappte sich ein paar mehr oder weniger bekannte Schauspieler und legte los.
Als Resident Evil- Fan der ersten Stunde rannte ich natürlich sofort ins Kino und kam sehr enttäuscht wieder raus.
Die Story:Die Handlung führt uns zu Beginn in ein Herrenhaus in dem Alice aus einer Ohnmacht erwacht. Kurze Zeit später dringt eine Spezialeinheit in jenes Haus ein. Sie haben den Auftrag in einen Laborkomplex namens HIVE vorzudringen, welcher sich unter dem Gebäude befindet. Die Sachlage ist folgende: Das Sicherheitssystem des Hives ist offenbar durchgedreht und hat alle Laborarbeiter getötet, sowie alle Zugänge Versiegelt. Es gilt nun herauszufinden warum die Alarmanlage namens RED QUEEN dies getan hat. Die Spezialeinheit sowie Alice und ein angeblicher Polizist begeben sich also auf den Weg ins Labor. Unterwegs gabelt die Meute noch einen jungen Mann auf der mit Alice eine Scheinehe führt um den Eingang zum Hive zu bewachen. Relativ spannend an der ganzen Situation ist dass die „Eheleute" unter Gedächtnisverlust leiden und die Erinnerungen nur langsam zurückkommen. Im Hive bietet sich ein Bild des „Grauens" (GÄHN) überall Tote und überflutete Labore außerdem wird schnell klar dass hier unten einiges im Argen liegt. Die Absichten des Pharmakonzerns (Umbrella) dem die Labore gehören sind äußerst fragwürdig. Offenbar wurde an einem Virus geforscht welches totes Gewebe reanimiert. Jedenfalls wurde genau dieses Virus freigesetzt, deshalb hat die Red Queen das gesamte Gelände abgeriegelt damit der Erreger nicht an die Oberfläche gelangt. Nachdem die Hälfte der Spezialeinheit durch das Sicherheitssystem des Sicherheitssystems getötet wurde, entriegeln die übrig gebliebenen „Spezialisten" alle Türen. Das Virus reanimiert wie gesagt totes Gewebe deshalb rennt das Laborpersonal jetzt als Armee lebender Toter durch die Gegend. Zwischendurch fällt dann noch dem Schein- Ehemann ein dass er ein Arschloch ist. Probleme über Probleme der Kampf ums Überleben kann beginnen.
Nun ja:
Selten kam ich so enttäuscht aus dem Lichtspielhaus. Der Film bietet relativ viel hirnlose Action und Zombies gibt's auch. Warum das ganze als Resident Evil bezeichnet wird ist mehr als fraglich. Zugegeben es gibt ein Paar Parallelen zum Spiel zum Beispiel gibt's wie gesagt Zombies und Labore und am Anfang ein Herrenhaus und Umbrella gibt's auch, sogar an Cerberus (toter Hund) und den Licker wurde gedacht. Das war es dann aber auch. Insgesamt hatte ich das Gefühl dass man das Drehbuch auf viele verschiede Themen anwenden könnte, als hätte das Script Jahrelang in einer Schublade gelegen und nur darauf gewartet dass jemand ein Paar Charaktere und Monster einfügt. Dies wird durch die extrem schnelle Minimierung der Spezialeinheit durch einen Laser verdeutlicht. Untote gab es wohl nicht genug? Da mussten halt ein paar Leute durch einen Laser dran glauben. Apropos Untote, die haben recht gute Masken auf, leider sind diese teilweise Digital. Die Schauspieler agieren auf mittlerem Niveau, Milla Jovovich hat man auch schon in besseren Rollen gesehen (5th Element> Luc Besson). Michelle Rodriguez spielt wie immer die starke Rotznase. Fr. Makatsch ist kaum erwähnenswert. Das Spezialkommando kommt sowieso extrem unglaubwürdig rüber. Welcher Soldat rennt schon die ganze Zeit mit Gewehr im Anschlag die Treppe runter und zielt dabei dem Vormann ins Genick??? Positiv ist mir der Soundtrack ins Ohr gestochen, der ROCKT! Leider überwiegen die negativen Aspekte dieses Meisterwerks.Wenn man bedenkt dass es hier darum ging ein Videospiel zu verfilmen ging der Schuss ganz schön nach hinten los. Um dem Spiel gerecht zu werden hätte der Film wesentlich härter ausfallen müssen, schließlich wird in der Vorlage auch nicht mit rotem Saft gegeizt. Außerdem finde ich die Waffen etwas abwechslungsarm, mal eine Shotgun oder ein Flammenwerfer wären nett gewesen. Was mir mit tonnenschwerem Gewicht auf den Sack fällt ist dass auf jedem Kaffeekrug, jeder Büroklammer, jedem Notizblock und jedem Monitor das Firmenlogo von Umbrella mit Schriftzug zu lesen ist. Schade ist auch dass der Zuschauer/Fan zum Showdown mit einem mutierten Licker abgespeist wird. Riesen- Licker mit Gummi- Zunge. Der sieht nicht nur albern aus, nein, so richtig gefährlich scheint er auch nicht zu sein. In fast jedem Teil der Vorlage bekommt man es gegen Ende mit einem 3,20m bis 7,50m großen Tyrant zu tun das wäre doch echt mal was Cooles gewesen. Genau wie mit den Waffen verhält es sich mit den Monstern. Kaum Abwechslung. Zombies, Zombie- Hunde und Licker das war's. Die Zombies gehen in Ordnung. Auch wenn ich mehr auf handgemachte Masken stehe wirken die digitalen auch ganz nett. Zudem sind die digitalen Masken kein Dauerzustand. Die Licker sehen aus wie im Spiel, komplett aus dem PC geholt, trotzdem wirken sie nicht so bedrohlich wie in der Vorlage, immerhin konnte man bei denen mal ganz fix den Kopf verlieren. Der Lacher des Jahrtausends sind die Hunde. Kann jeder selber zuhause nachbauen man nehme einen Hund und hänge ihm einen Lappen mit angestickten Schweineinnereien um. Fertig! Absolut lächerlich! Und wenn man für die Totale nur einen Gummi- Hund hat, dann filmt man ihn halt einfach mehrmals.Seit Mortal Kombat stellt sich mir die Frage: Brot kann schimmeln, was kann Paul W.S. Anderson? Videospiele verfilmen kann er jedenfalls nicht!
Wer auf Action mit starken Frauen und einer Prise Horror/Grusel (was auch immer) steht, wird hier relativ gut bedient. Wer das Spiel toll findet (welchen Teil auch immer) sollte lieber das noch mal durchzocken. Und wer auf Splatter steht ist hier ganz falsch.Für Fans des Spiels empfiehlt es sich etwas zu googln denn im Netz gibt's ein First Draft Script eines gewissen George A. Romero zum Thema Resident Evil. Da ja das Spiel auf Romeros Charakteristik der Untoten beruht, ist es extrem interessant zu lesen wie der Altmeister 30 Jahre später das Spiel zu seinem Film würdigt. Das wäre ein Film geworden, wenn der George die Zügel in der Hand gehabt hätte.
Fazit:
Die Musik ist gut! Milla ist hübsch anzuschauen. Boah!!!Zombies.
Sonst eigentlich ganz schöner Schrott.
3/10 Punkte