In der wissenschaftlichen Einrichtung "The Hive" bricht ein Virus aus, das alle anwesenden Forscher in Zombies verwandelt und deren Forschungsobjekte, mehrheitlich furchterregende Monster, freilässt. Eine Eliteeinheit soll das Virus innerhalb von drei Stunden stoppen. Die Zeit, die es benötigt, um auf den Rest der Welt überzugreifen. Außerdem muss noch ein komplexer Computer lahmgelegt werden, der bei Ausbruch des Virus die Ausgänge verriegelt hat. Bei ihrem Einsatz trifft die Einheit auf Alice, die an Amnesie leidet. Die Hintergründe dafür werden im Laufe der Handlung aufgedeckt.
RESIDENT EVIL ist eine 08/15-Komposition mit dem fast schon obligatorischen Twist, dem durch die zu häufige Verwendung sukzessive sein Reiz entzogen wird, nämlich unerwartet zu kommen; eine hirnlose Story - Zombies, die die Welt bedrohen und von einer kleinen Einheit bekämpft werden-, die den verzweifelten Versuch unternimmt, jeglicher Sinnhaftigkeit zu entbehren und zumindest hier einen Achtungserfolg verzeichnen kann. Um den katastrophalen Gesamteindruck stilistisch zu unterfüttern, setzt der Regisseur auf anämische Dialoge oder besser: lieblos hingeworfene Wortfetzen, die profilneurotisch nach dem Esprit suchen, das ihnen noch niemals anhaftete.
Einziges Semi-Highlight des Filmes ist die Szene, in der bei einem der zahllosen eindimensional gezeichneten Charaktere zumindest physische Tiefe offenbar wird, als dieser - nett anzuschauen - von hinterhältigen Laserstrahlen gewürfelt wird.
Die Darsteller muss man aber fast schon in Schutz nehmen. Denn wenn das Drehbuch nichts hergibt, ist den Schauspielern nur insofern ein Vorwurf zu machen, als dass sie sich haben breitschlagen lassen, ihre Seele für diesen Gedankenabfall, verpackt in das nötige Kleingeld, herzugeben.
Dieser Film ist wieder ein schillerndes Beispiel dafür, wie das Defizit einer - beschönigend formuliert - suboptimalen Story durch zumindest teilweise ansehnliche Effekte kompensiert und kaschiert werden soll. Wer auf Zombie-Filme steht, sollte besser auf die Frühwerke George A. Romeros zurückgreifen, die zumindest noch durch Originalität punkten können. RESIDENT EVIL hätte auf der Videospiel-Ebene bleiben und nicht den fatalen Sprung auf die Leinwand wagen sollen, der dem Mythos eher geschadet hat.
Eine Story zum Davonlaufen, flache Charaktere, die man schnell vergisst, lächerliche Dialoge und eine dilletantische Dramaturgie, bei der sich Billy Wilder - entschuldigt diese abgegriffene Stanze - im Grabe umdrehen würde. Einzig die akzeptablen Effekte heben RESIDENT EVIL auf das Einmalundniewieder-Niveau, das es mit zahlreichen Genrekollegen gemein hat. Wenn man aber nicht in einen Bienenstock (hive) treten will, verzichtet man besser gleich ganz auf diese Erfahrung des Verrats am Kino.
Gut, vielleicht eine etwas theatralische und überzogene Kritik, aber Kino ist ja auch nichts anderes als ein überzeichnetes Bild der Realität.