Resident Evil (2002)

'Resident Evil' ist die Verfilmung des gleichnamigen Videospiels, das zahlreiche Nutzer weltweit in den Bann zog. In Folge des aufkommenden Trends von Verfilmungen solcher Spiele, war es also nur eine Frage der Zeit bis auch Resident Evil diese Ehre zu Teil wurde. Und im Gegensatz zu manch unausgegorener Verfilmung von Videogames ist dieser Film auch wirklich gelungen.

Die Handlung spielt sich nahe der Stadt Raccoon City ab, wo ein Soldatentrupp die Ereignisse in einem Forschungslabor der Umbrella-Corporation untersuchen soll. Auf dem Weg in das Labor das unterirdisch unter Raccoon City liegt, trifft der Trupp unter anderem die an Gedächtnisverlust leidende Alice, die sie aber als Wache des als Herrenhaus getarnten Zugangs zum Labor identifizieren. Neben einer weiteren Wache nehmen sie zudem den mysteriösen Matt gefangen. Nachdem sie ihren Auftrag erfüllt und den scheinbar durchgedrehten Hauptrechner ausgeschaltet haben, sehen sie sich jedoch einer neuen Bedrohung ausgesetzt, da die toten Mitarbeiter im Komplex durch ein Virus zu hungrigen Zombies geworden sind. Ein Überlebenskampf beginnt, in dem Alice auch langsam die Hintergründe der Geschehnisse und ihre eigene Rolle darin aufzudecken beginnt.

Zunächst einmal muss man dem Film insofern Respekt zollen, als das es geschafft wurde eine absolut spannende Geschichte zu inszenieren ohne Vorkenntnisse über die Videospiele vorrauszusetzen. Dennoch hält sich der Film verhältnismäßig nah an der Spielvariante und sorgt trotzdem für viel Spannung und klug gemachte Sequenzen. So bietet der Film eine sehr gute Atmosphäre, die stets ein gewisses Maß an Nervenkitzel verursacht und es dem Betrachter dadurch leicht macht dem Geschehen interessiert zu folgen. Nebenbei bemerkt wurden zwar teils recht bekannte Spannungselemente eingebaut, beispielsweise wenn ein Toter plötzlich unverhofft die Augen öffnet, doch wirken all diese Elemente recht stimmig und nie fehl am Platz. Auch der Handlungsaufbau schafft es zu überzeugen. So laufen die Erkundungen zu Beginn recht ruhig ab, obwohl stets gewisse Spannungsmomente existieren. Auch nach den ersten Actionsequenzen verfällt die Geschichte nicht in ein sinnloses Action- und Schlachtfest, sondern beschäftigt sich zusehends auch mit den Charkteren, speziell denen von Matt und Alice, deren Geschichte eng mit den Geschenissen im Komplex verknüpft ist. Hier liegt auch ein großes Plus des Films, da man nis zur Auflösung dieser Problematik nie weiß ob man Alice nun als Heldin oder Verursacherin des ganzen Trubels ansehen soll. Man sit ebenso wie die Hauptakteurin hin und hergerissen und dies sorgt doch für einen gewissen Reiz. Bis zum tollen Finalkampf wechseln sich dann derartige Dialog-Szenen mit Action und auch einigen Überraschungen ab und runden den Film gut ab. Das apokalyptisch anmutende Ende sorgt dann nocheinmal für ein etwas flaues Gefühl, fügt sich aber doch perfekt in den Film ein und ist absolut gelungen. Als Kritikpunkt bleibt unter anderem das zu Beginn ein Großteil des Trupps bereits verheizt wird und aufgrunddessen vielleicht etwas zu viel Zeit vergeht bis der nächste dann den Zombies zum Opfer fällt. Andererseits kann man dies auch positiv betrachten, da eben kein einfacher Ablauf nach dem Prinzip der zehn kleinen Negerlein geboten wird. Desweiteren sind die Zombies recht harmlos dargestellt worden und wenn man sieht das sich jemand aus einer Meute von ein paar dutzend Zombies befreien kann, kommt das doch sehr unrealistisch rüber.

Schauspielerisch sehen wir eher durchschnittliche Leistungen, die aber bei einem derartigen Film auch nicht notwendig sind. Enzig hervorstechend ist Hauptdarstellerin Milla Jovovich, die zudem auch für den erotischen Faktor im Film sorgt. Allein ihre Präsenz belebt den Film noch einmal um ein Höchstmaß, da ihre Ausstrahlung beim Zuschauer eine fesselnde Wirkung erzeugt. Auch ansonsten zeigt sie mimisch wirklich gutes und schafft es die Gefühlswelt ihrer Figur recht gut herüberzubringen.

Insgesamt ist 'Resident Evil' ein absolut überzeugender Action-Horror-Film der zwar nicht besonders viele Innovationen bietet, aber trotzdem schafft eine spannende Geschichte aufzubauen, die durch die Actionparts nicht ins Abseits gefahren wird. Der Film ist stets stimmig und im Verhältnis zwischen Spannung und Action stets gut ausgewogen.