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Lang hat es gedauert bis die Kinoversion des sehr beliebten Videospiels "Resident Evil" endlich kam. Von den Fans sehnsüchtig erwartet, doch ob das Endprodukt den extrem hohen Erwartungen überhaupt gerecht werden konnte blieb abzuwarten, zumal man diesen Film für eine möglichst breite Zuschauergruppe zugänglich machen wollte.

Storymäßig geht es darum, das in einer streng geheimen Forschungseinrichtung für Biowaffen, der extrem gefährliche T-Virus freigesetzt wurde, der nach kurzer Zeit sämtliche anwesende Personen zu Zombies verwandelt hat. Um den Sachverhalt irgendwie aufzuklären wird eine Truppe von Elitesoldaten unter Führung von Alice (Milla Jovovich) und Rain (Michelle Rodriguez) losgeschickt, in den Forschungskomplex einzudringen und Beweise zu finden. Für ihren Auftrag bleiben ihnen jedoch nur drei Stunden Zeit, allerdings ist dies ihr geringstes Problem, denn neben den gierigen Zombies spielt auch der Zentralcomputer sein eigenes Spiel...

Auf den ersten Blick mag die Story ja ganz nett klingen, aber wirklich tiefgründig oder innovativ ist sie nun wahrlich nicht. Der Grund hierfür dürfte sein, das Paul Anderson die Story geschrieben hat, die möglichst einfach und unkompliziert sein sollte, damit auch jeder noch so besoffene Kinobesucher dem Film folgen kann. Nun ja, das mag ihm unter diesem Aspekt ganz gut gelungen sein, zieht aber auch nach sich, das "Resident Evil" an manchen Stellen recht unlogisch erscheint. Wahrscheinlich muss man wirklich unter Einwirkung irgendwelcher Drogen stehen um diese Stellen nachzuvollziehen.

Gleichzeitig übernahm Paul Anderson auch die Regie, die allerdings genauso unspektakulär wie die Story ist. Teilweise hat er sich zwar bemüht nette Einstellungen zu machen, doch mit seiner hier verwendeten Schnitttechnik, kurz vor dem erwarteten "Effekt" auszublenden und somit den Ausgang der Szene der Phantasie des Zuschauers zu überlassen, machte er sich nicht unbedingt Freunde. Wenn man bedenkt das gleicher Regisseur auch sehr unterhaltsame Filme wie "Event Horizon" oder "Soldier" machte, fragt man sich wirklich was ihn hier gestochen haben muss. Aber es war wahrscheinlich nur die Produktionsfirma, die ihn dazu Zwang den Film massentauglich und somit auch relativ harmlos zu machen.

Die Effekte des Filmes sind zwar im Ganzen betrachtet durchaus gelungen, aber bei manchen Dingen, vor allem bei den untoten Zombiekötern hätte man sich doch etwas mehr Mühe geben können. So wirkt die Szene doch eher unfreiwillig komisch als erschreckend. Auch bei dem Vieh am Ende des Filmes merkt man, das das Geld wohl nicht mehr für gute Animationen gereicht hat. Das Make-Up der Zombies wiederum weiß zu gefallen, auch wenn sie hier im Gegensatz zu anderen Filmen wie "Dawn Of The Dead" kaum selber in Angriffaktionen zu sehen sind, sondern größtenteils nur reines Kanonfutter sind.

Schauspielerisch sind die Leistungen eher mäßig, aber dennoch akzeptabel, aus dem Horrorgenre ist man schon weißgott Schlimmeres gewohnt. Am schlimmsten jedoch dürfte die deutsche Synchronstimme von Michelle Rodriguez sein, die wirklich grauenhaft klingt und völlig unpassend ist. Die musikalische Untermalung ist nicht unbedingt immer stimmig, erfüllt aber meistens ihren Zweck. Man schaut ja keinen klassischen Horrorfilm, sondern ein auf modern getrimmten im Videoclipstyle befindlichen Zombiehorror des 21. Jahrhunderts.

Alles in allem ist "Resident Evil" trotz der ernormen Defizite ganz ordentlich unterhaltsam, was daran liegt das immer was passiert und es somit nicht langweilig wird, kurzweiliger Fun ist somit garantiert. Hardcore-Fans der Spiele dürfte diese filmische Umsetzung jedoch völlig enttäuschen, da das Feeling der Spiele hier quasi garnicht vorhanden ist.
6 von 10 Punkten.

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