Franks Bewertung

starstarstarstar / 4

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

23.07.2012
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Review

von Frank Trebbin

Amerika 2044: Dreißig Jahre sind vergangen, seit ein Krieg den Himmel in Stücke gerissen hat. Nur wenige Überlebende hausen noch in einer von Zerstörung und Misstrauen erfüllten Welt, die von gesetzlosen Banden beherrscht wird. Die letzte Hoffnung der Menschheit liegt in den Händen des Einzelgängers Eli, der auf seiner Reise gen Westen ein mysteriöses Buch bei sich trägt. Als der skrupellose Carnegie das Buch mit aller Macht an sich reißen will, gelingt Eli die Flucht mit der jungen Solara (Zitat: Covertext) …


Der von überdeutlichen Western-Motiven geprägte Endzeit-Thriller der Hughes Brothers („From Hell“) dürfte vielen Fans dieses Subgenres bestimmt nicht gefallen. Zum einen liegt das daran, dass der Film eine elegische Ruhe ausstrahlt, die stellenweise fast schon an Lethargie grenzt, und zum anderen daran, dass die Pointe von „The Book Of Eli“ schon früh absehbar ist und man die religiöse bzw. esoterisch verbrämte Aussage als zu dick aufgetragen empfindet. Was aber auf jeden Fall in der Erinnerung haften bleiben wird, ist die Darstellung eruptiver Gewalt, die in stark gemachten, fast schon monochrom gehaltenen Bildern (nur das wehmütige wie verheißungsvolle Ende ist in kräftiger Farbe) festgehalten wird (der erste Kampf sogar als scherenschnittartiger blutiger Tanz der Schatten), und die Tatsache, dass es sehr mutig für eine heutige Major-Produktion aus Hollywood ist, sich so offen und ungestört in kleinen Details und Stimmungen zu verlieren. Das alles erinnert nicht von ungefähr an das japanische Schwertkunst-Kino eines Akira Kurosawa, denn über den inhaltlichen Umweg der eingangs angedeuteten Anleihen bei einem gewissen Leone/Eastwood-Klassiker führt der Weg ja quasi direkt dort hin, oder? Mit „The Book Of Eli“ zeigen die Hughes Brothers zwar, dass sie sich in der Filmgeschichte auskennen, haben aber ihr selbst gestecktes Ziel, Kunst und Unterhaltung geschäftsträchtig zu verbinden, leider verfehlt. Dennoch: „The Book Of Eli“ ist auf seine Art sehenswert. Auf BD (16:9) letterboxed (2,35:1). Mit Denzel Washington, Gary Oldman, Mila Kunis, Jennifer Beals u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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