Von einem, der die Chance nutzt...16.01.2011
Wir kennen ja den amerikanischen Traum, vom Tellerwäscher zum Millionär. Diesen Traum haben wir auch in zahlreichen Filmen auf Zelluloid gebarnnt gesehen, und er gehört zum amerikanischen Denken und Alltag wie Superbowl, Hotdog und Thanksgiving mit der Familie. Natürlich ist das für den Europäer nicht immer nachvollziehbar, wenn aber die Geschichte von einem, der keine Chance hat, dann aber durch glückliche Umstände und eigenes Können ganz nach oben gespült wird, gut erzählt wird, dann guckt man gerne dabei zu.
Hier sind wir in Memphis, und wir haben es an sich nur mit wenigen Figuren zu tun, von denen auch nur zwei wichtig sind. Auf der einen Seite: Big Mike, ein Jugendlicher, dessen Mutter ihn aufgrund ihrer Drogensucht nicht großziehen kann. Auf der anderen Seite Anne Twohy, Frau eines sehr reichen Restaurantbesitzers, Haus, zwei Kinder, aber gesegnet mit einer großen Sturheit, wenn es darum geht, etwas umzusetzen. Die beiden begegnen sich zufällig, und da es regnet und Anne ein großes Herz hat, nimmt sie Mike in ihrem Haus auf. Nun folgen wir Mike auf seinem Weg vom Außenseiter zum Footballprofi, immer fein an der Hand genommen, aber nie zu sehr umsorgt von Anne und ihrer Familie. Klar, daß es Schwierigkeiten gibt, aber auch klar, daß alle überwunden werden, denn schließlich haben wir es ja mit einer wahren Geschichte zu tun.
Und ob das nun so ist, oder ob der Oscar für Frau Bullock nun verdient ist oder nicht, das alles interessiert den neutralen Betrachter nicht wirklich, denn der Film wuchert einfach mit seinen zwei darstellerischen Pfunden - dem Riesenkerl und der toughen Dame. Alle anderen sind mehr oder weniger Beiwerk, das fällt insbesondere bei Annes Mann auf. Macht aber nichts, denn um die Randfiguren geht es nicht, es geht nur um die stringente Geschichte, die von Regie und Drehbuch gut erschaffen und abgebildet wird. Man sieht den Figuren in diesem Film einfach gerne zu, und man freut sich, wenn alles fein zu einem guten Ende geführt wird. Kein Drama, kein Sportlerfilm, einfach nur eine Fingerübung zum Thema "jeder Mensch kann irgendetwas, es braucht nur manchmal Hilfe". Stimmt, und da kommt man auch leicht ins Grübeln...8/10