Dieser Film bietet wohl die besten dramatischen Rollen für Gabriele Tinti und Laura Gemser, die allerdings auch ihre erotischen Reize ausspielen darf. Und fast hätte ich geschrieben, daß es einer der besten D´Amato-Filme außerhalb des Erotikfachs ist, dies liegt allerdings daran daß er gar nicht von Good Old Joe sondern von Bruno Fontana ist (dessen sonstiges Werk ich zugegebenermaßen nicht kenne) und damit wohl gute Voraussetzungen mitbringt um Klassen besser als "Die Söldner des Todes" zu sein, trotz dem ähnlichen Konzept ("zehn kleine Negerlein").
Es sind anfangs nicht sieben, sondern acht Söldner, (der an "Die glorreichen Sieben" angelehnte Titel hat auch nichts mit dem Originaltitel zu tun), die sich in einem matten "Die Wildgänse kommen"-Abklatsch versuchen. Danach schlagen sie sich durch die Landschaft Zyperns (wer die Landschaft nicht erkennt, wird durch die neugriechischen Inschriften im "verlassenen Kloster", wohl eher ein Landhaus, mit der Nase darauf gestoßen daß wir nicht in Afrika sind), eine Reihe von Leichen hinterlassend. Die Spannungen zwischen den überlebenden Söldnern sind, anders als der Einstieg mit dem Söldnerauftrag, wirklich spannend inszeniert und verschärfen sich noch durch die rätselhafte Ankunft der von Laura Gemser verkörperten Fremden. Wie sich herausstellt ist sie angetreten einen Doppelmord und eine Vergewaltigung zu rächen, die die "dirty Seven" auf ihrem Weg begangen haben. Die Vergewaltigung ist übrigens, wie mir scheint (ich trau mich das jetzt nicht 100% behaupten), auf der amerikanischen DVD um einiges ausführlicher zu sehen als ich das vom deutschen Video in Erinnerung habe. Überhaupt ist die Gewalt in diesem Film durch nicht inflationäre Dosierung und unterstrichen durch die distanzierte Kamera effektiv eingestzt. Dazu paßt Gabriele Tintis Gelassenheit, der die Söldner/Verbrecher sachlich wie wilde Tiere beobachtet. Ebenso wird die von Laura Gemser ins Spiel gebrachte Erotik nicht softpornomäßig ausgewälzt, sondern wie ein Gewürz sparsam, aber umso wirksam eingesetzt. Bei einem nach dem Zehn Negerlein-Prinzip funktionierenden Film tritt normalerweise ab der Mitte unweigerlich Fadesse ein, hier liegt der umgekehrte Fall vor, daß der Film am Anfang doch eher öd und klischeehaft ist, aber zunehmend an Spannung gewinnt. Das ist schon eine gewisse Leistung des Regisseurs, und die Schauspieler haben mehr als ordentlich mitgespielt.