Asoziales Trio Infernale
Auch wenn man bei böserem Bahnhofskinoschlock immer eher an Frankreich und natürlich das glorreich-gorereiche Italien denkt, hat auch Spanien von ca. 1970 bis 1990 einige Paradeperversitäten auf die vergilbten Leinwände des Kontinents geklatscht. Von reitenden Leichen über „Pieces“ als schrille Slashergöttlichkeit bis zu Pestiziduntoten aus der „Manchester Morgue“ war viel Kultiges und Tolles dabei. „Mas alla Del Terror“ aka „Terrorgang“ ist ein weiteres perfektes Beispiel - besonders mit seiner hysterisch guten und gemeinen deutschen Schmoddersynchro! Erzählt wird von einer mordenden und raubenden und vergewaltigenden Motorradgang mit drei ganz sonderlichen und gefährlichen Gestalten - die jedoch bei einer ihrer Untaten zu weit gehen und einen alten Fluch auf sich ziehen…
Drecksäue & Perversitäten
„Terrorgang“ ist Bikerflick und Zombieshit, rüdes Bauernkino und sexuelles Machtspielchen, Blasphemie und filmgewordene Bierlaune. Super unangenehm und schmutzig, ungeniert und unbekümmert kriminell. Das ist sleazigster Spanienterrorklamauk. Wenn man das zu ernst nimmt, kann man sich nur angewidert abdrehen. Aber gerade mit der an Obszönitäten reichen deutschen Comicsynchro kann man dabei auch durchaus eine legendäre Party starten. Man muss nur mit viel Benzin und Körperflüssigkeiten, mit dem Tanz auf Gräbern und dem Onanieren auf Altare leben können… „Terrorgang“ hat Schmackes, Tempo und gibt absolut keinen Fick. Das ist drastisch, das ist drüber, das ist denkwürdig. Als ob „Uhrwerk Orange“ auf „Der Schlitzer“ (mit Hess) trifft - und dann auch noch in den Gruselgroschenzombiebereich hineinstrullert. Bizarr. Wirr, wild, wahllos. Am Ende sogar kurz creepy. Eine Brandbombe der Empörung und Unterhaltung. „Terrorgang“ lässt mich vor Freude mit dem Kopf um die Wette schütteln.
Biker & Bierdosen
Fazit: eine wirklich dreckige, dreiste und draufgängerische spanische Bahnhofskinofliege… „Terrorgang“ ist Wahnsinn und Wichsfleck zugleich. Und die deutsche Synchro schießt eine ganze Vogelfamilie ab! Nicht klassisch gut - aber pervers gut!