Review

Regiesseur, Drehbuchautor, Editor und Hauptdarsteller Giuseppe Andrews spielt einen jungen Mann, der unter der Scheidung seiner Eltern zu leiden hat. Der Vater frisch aus dem Gefängnis, drogenabhängig und Sexbesessen. Die Mutter mental zerschossen. Andrews macht in seiner Freizeit Musik für alte vereinsamte Menschen oder spielt auf dem Spielplatz, wovon seine Freundin gar nicht begeistert ist...

Technisch ist der Film auf billigsten Amateur Niveau und die Laindarsteller sind tatsächlich soziale Außenseiter aus der Unterschicht. Der Film fühlt sich an wie eine Mischung aus The Bride of Frank (1996), Gummo (1997), Pink Flamingos (1972) und wegen der Absurdität/Seltsamkeit noch etwas Texas - Doc Snyder hält die Welt in Atem (1993). 

Der comming-of-age-Plot, um einen jungen Mann, der geliebt werden will, ist eher Nebensache, denn der Film ist eine Ansammlung von Szenen. Manche dienen dazu  trockene, schwarzhumorige Gags zu präsentieren, in anderen labern die oft betrunkenen Darsteller Trashtalk vom feinsten. Die Aufklärungsgespräche zwischen Vater und Sohn sind sau komisch, authentisch asozial, kurzum herrlich abgefuckt, wie ich es zuletzt am ehesten in Happiness (1998) gesehen habe. 

Die Geburtstagsfeier des Vater mit seinen zwei Kumpels und einer Prostituierten ist ebenfalls schön exzessiv, ironisch, lächerlich aber auch Spaßig. Eins ist klar, die Leute hatten während der Dreharbeiten ihre Freude und auch wenn der Film sleazy ist, verbreitet er eine positive Stimmung. 

Es ist eben kein Bumfights (2002), in denen Obdachlose vor der Kamera ausgebeutet werden. Giuseppe Andrews ist ein Independent Filmemacher mit Leib und Seele, der seinen Darstellern auf Augenhöhe begegnet. Das spürt man in jeder Szene, auch wenn es thematisch zuweilen etwas derber zugeht. Trotzdem ist das vor allem eine Komödie zwischen Arthouse, Trash und Exploitation mit derber Vulgärsprache.

Wer gegenüber echten (Low/no- budget) Independentfilmen aufgeschlossen ist, "Trashfilme" und sehr schwarzhumorige Komödien mag, der wird hier vielleicht seine Freunde haben. Als Startpunkt würde ich aber erstmal In Our Garden (2002) und Trailer Town (2003) empfehlen. 5-6 Punkte 

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