Review

Wenn der Vater mit dem Sohne...02.03.2010

...einen Film dreht, dann kann das Ergebnis sich durchaus sehen lassen. Hier nun sind es die Herren Hyams, die sich gemeinsam an die Wiederbelebung der Universal Soldier wagen. Der Sohn auf dem Regiestuhl, der erfahrene Papa an der Kamera - und was soll ich sagen, es gibt ihn noch, den ruhigen, nicht hektisch geschnittenen oder durch eine wackelige Kamera verunstalteten Actionfilm. Natürlich ist das Budget klein gewesen, natürlich sind die beiden "Hauptnebendarsteller" schon weit über ihren Zenit hinaus, aber manchmal, da macht ein Film einfach nur Spaß - und das ist hier der Fall. Vorab muß man den unbedarften Zuseher aber warnen - auch das Drehbuch ist mit heißer Nadel gestrickt, weist Löcher auf und war offensichtlich günstig. Gut so, denn der Großteil des Budgets ist ganz offenkundig für die Actionszenen draufgegangen.

Es geht wieder mal um ein kleines, ehemals russisches Land, welches seine Unabhängigkeit von Mütterchen Rußland durch Erpressung gewinnen will. Dazu werden zum einen die Kinder des Präsidenten entführt, zum anderen aber verschanzt man sich auf dem Gelände von Tschernobyl und droht, die Kinder zu töten und den Reaktor zu sprengen. Unterstützt wird man dabei von zwei amerikanischen Wissenschaftlern, die auf eigene Faust am Universal Soldier Program arbeiten und einen verbesserten Prototyp zur Verfügung stellen. Nachdem alle Gegenmaßnahmen versagen, muß der einzig wahre UniSol wieder ran - Luc Deveraux, der irgendwo in der Schweiz ein freudloses Dasein fristet und in die reale Welt zurückgeführt werden soll. Aber wenn Not am Mann ist...und natürlich rettet Luc den Tag, woran ihn auch sein ebenfalls reanimierter Erzfeind Scott nicht hindern kann. Es bekommen alle, was sie verdient haben - und am Ende ist alles wieder gut, Luc sieht einem ungewissen Schicksal entgegen.

Geldnot kann auch kaschiert werden. Hier hat man bewußt den Schauplatz Tschernobyl gewählt, denn da läßt es sich auf einem alten Industriegelände trefflich drehen, ohne viel für den Schauplatz bezahlen zu müssen. Ist alles grau da, aber das stört nicht weiter, denn der Fokus des Films liegt ganz deutlich auf den Actionszenen. Diese sind hervorragend gemacht, wenngleich die Rolle von Dolph Lundgren irgendwie nicht ganz in den Film paßt - sein Tod im Original war schon ziemlich final...Van Damme ist noch fit, macht jederzeit eine gute Figur, und wenn Doubles eingesetzt wurden, so hat man das prima verborgen. Bei diesem Film handelt es sich einfach um einen sauber inszenierten Actionfilm mit einigen Lücken und Längen im Mittelteil, der den Betrachter an die guten Ziten gemahnt, als Filme wie Universal Soldier noch häufig in den Kinos gezeigt wurden...jaja, die gute alte Zeit...sie kommt nicht wieder. Die UniSols vielleicht doch, dann aber ohne van Damme, und für dessen Auftritt gibt es hier ganz klare und wehmütige 7/10.

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