Getrennt von der Frau die er liebt wird Spartacus in die Welt der blutigen Gladiatorenkämpfe geworfen – weil er sich in einem unmoralischen Pakt weigerte, gegen seine eigenen Stammesbrüder vorzugehen.
Was anfangs als plakatives Gladiatoren-Gemetzel beginnt, verändert sich im Laufe der weiteren Folgen immer mehr in ein ausgeklügeltes Historien-Drama voller Lügen, Intrigen und – natürlich – blutiger Auseinandersetzungen. Anfängliche Skepsis weicht relativ schnell wachsender Begeisterung, der man sich so schnell nicht wieder entziehen kann.
„SPARTACUS“, das aufgrund seiner kompromisslosen Blutrünstigkeit und obszönen Fäkalsprache eindeutig auf das männliche Publikum zugeschnitten ist, überrascht durch eine konsequente Storylinie, die sich erfreulicherweise weit fernab des üblichen Daily-Soap-Niveaus bewegt.
Dieses Rom ist düster und dreckig - Optik und Kameraführung erinnern bisweilen an die Bilderwelten aus Zack Snyder’s „300“ und liefern damit die ideale Kulisse für ein brachiales Intrigenspiel, das mit überwiegend charakterstarken Figuren punktet, welche nicht nur für eine kurzfristige Opferrolle in die Arena geworfen werden. Ausdrucksstarke Mimen mit gestähltem Körper dürfen desgleichen auch in seiner ganzen Pracht zeigen. Überhaupt geizt die Serie nicht gerade mit Freizügigkeit: Nackte Frauenkörper an allen Ecken und Enden dienen in den prunkvollen Gemächern der Oberschicht als reizvolle Staffage während das lüsterne Volk sich sowohl den Gassen der Dörfer als auch auf der Tribüne während der Gladiatorenkämpfe lustvoll vergnügt: Sex und Blut an allen Ecken und Enden. Unter diesem Motto verkauft sich „SPARTACUS“ hervorragend, weil die Serie glücklicherweise sämtliche Grenzen des guten Geschmacks außer Acht lässt und immer wieder an der Grenze des Zumutbaren agiert. In Anbetracht dieser Umstände sollte der Fan für den ganzen "Genuss" natürlich auch zu einer der ungeschnittenen Versionen aus dem europäischen Ausland greifen!
Andy Whitfield gibt mit der Titelrolle eine beeindruckende Vorstellung ab – es sollte leider die letzte seiner Karriere sein. Der Erfolg dieser Serie ist sein Vermächtnis!
Vor dem Hintergrund der offensichtlichen Gewaltexzesse und der kontinuierlichen Zurschaustellung von nackter Haut sieht sich der tragische Held im Laufe der Zeit nicht nur mit Verrat, Korruption und Gewalt konfrontiert, sondern muss sich auch den Versuchungen von Sex, Macht und Ruhm erwehren.
Unter diesen Gesichtspunkten befriedigt die Serie nicht nur die niedrigen männlichen Instinkte sondern weiß auch auf dramaturgischer Ebene zu überzeugen.
Immer wieder neue Verwicklungen und Wendungen sorgen dafür, dass man die nächste Folge nicht aufschieben möchte – der beste Beweis für Qualität!
(9 / 10)