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Irgendwo in einem österreichischen Kaff: Luisa Katharina Davids spielt eine junge Mutter, die nach dem Abbruch ihres Studiums in ihre Heimatdorf zurückkehrt, wo sich eine rätselhafte Todesserie ereignet, bei der einige Kinder urplötzlich einen Herzstillstand erleiden. Schnell kursieren Gerüchte rund um den schwarzen Mann, der angeblich hinter den Todesfällen stecken soll. Als die Heimkehrerin feststellt, dass die Väter der Toten ein dunkles Geheimnis verbindet, weiß sie, dass auch ihr Sohn in Gefahr ist.

Herzlich willkommen zum bisher schlechtesten Film der Prosieben-"Thrill Time", "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?". Der Titel klingt bereits recht trashig, schon nach zwei Szenen wirkt es irgendwie ein wenig befremdlich, dass im hintersten österreichischen Kaff lupenreines Hochdeutsch gesprochen wird und, dass auch nach dem zweiten toten Kind binnen kürzester Zeit keine externen Ermittler anrücken, trägt auch nicht gerade zur Ernsthaftigkeit des Projekts bei. Noch vorm ersten Werbeblock ist klar: Sonderlich viel kann hierbei wohl kaum herumkommen.

Und diese Vorahnung wird auch bestätigt. Während die Story, die kaum stereotyper und kalkulierbarer sein könnte und aus allen möglichen Vorbildern, die man so als Mystery-Thriller haben kann, zusammengeschustert ist, nicht allzu zielstrebig irgendwie versucht, gelegentlich mal ein bisschen Spannung zu erzeugen, bremsen vor allem die Dialoge rund um die Vergangenheit der Charaktere, die sie nun einerseits aufgrund der Heimkehrerin, aber auch wegen der Mordserie einholt, das Geschehen aus. Überflüssig zu erwähnen, dass die Figuren dabei nicht einmal einen Hauch der dramaturgischen Tiefe erhalten, die man wohl hätte haben wollen und derart blass bleiben, dass sie genauso austauschbar sind, wie die Darsteller die sie verkörpern. Und, wo wir schon mal beim Thema sind: Ja, auch die Darsteller sind nicht allzu überzeugend, Luisa Katharina Davids ist allerhöchstens im soliden Bereich anzusiedeln, die Kinderdarsteller sind nicht so überzeugend, dass man ihnen die Todesangst wirklich abkaufen würde und derart charismatisch oder darstellerisch positiv auffällig, ist niemand, als dass sich einer der Akteure wirklich empfehlen könnte.

Die Auflösung wäre nach einem Film, der zu keinem Zeitpunkt wirklich fesselt und nur in wenigen Szenen den Ansatz einer atmosphärischen Dichte zu erzeugen vermag, wohl die letzte Chance gewesen, das Ruder noch einmal herumzureißen, aber dass ist hier leider auch nicht der Fall. Im Ansatz überraschend ist das Ende zwar durchaus und es ist logisch genug, um die vollkommene Katastrophe abwenden zu können, aber es rundet lediglich einen Film ab, der in der Masse an Genrefilmen aufgrund der enormen Einfallslosigkeit gnadenlos untergeht.

Inszenatorisch kann man Christina Hartmann, die mit diversen Episoden von "Doppelter Einsatz", "Tatort" und "Die Cleveren" des Öfteren beim deutschen Fernsehen beschäftigt war, eigentlich nicht allzu viele Vorwürfe machen. Die desolate Geschichte wird zügig und glatt erzählt, optisch sieht das Ganze gar nicht mal so schlecht aus und auch die musikalische Untermalung ist stimmig, aber zu retten ist hier nun mal nichts mehr.

Fazit:
Die Geschichte ist derart schlecht, dass auch die routinierte Inszenierung nicht verhindern kann, dass das stereotype, einfallslose Geschehen zu keinem Zeitpunkt wirklich unterhaltsam gerät. Gesehen und vergessen; und dass ist in diesem Fall auch besser so.

28%

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