Review

Peter Stabbings Regiedebut ist vollkommen zu Unrecht inmitten all der vielen anderen Super- respektive Nicht-Superheldenfilme untergegangen.

Arthur Poppington ist ein einfacher Bursche von der Straße. Nicht der klügste, eher ein wenig zurückgeblieben, aber dennoch immer freundlich, sympathisch und eine ehrliche Haut. Des Nachtens allerdings zieht er sich rasch seine schwarze Kampfkleidung über, nur echt inklusive eines mit Klebestreifen aufgeklebten großen "D"s, und verwandelt sich zum Defendor (unbedingt ist das "o" zu beachten!). Nur mit einer unglaublichen Portion Zivilcourage, Murmeln, in den Augen brennenden Zitronensafts und gezüchteter Killerwespen macht er es sich zur Aufgabe, die Unschuldigen und Hilflosen zu beschützen. Im Zuge dessen rettet er die Prostituierte Kat (Kat Dennings), die fortan mal besser, mal schlechter an seiner Seite steht. Im Laufe seiner Arbeit gerät er dann dummerweise in die Schußlinie koruppter Bullen und osteuropäischer Gangster ...

Woody Harrelson ist schlicht brilliant! Und zwar von Anfang bis Ende. Er schafft es gekonnt, die Balance zwischen der Verwundbarkeit seines Charakters und seiner überkanditelten und furchtlosen Superheldenseite zu halten. Es mag am Anfang ein wenig seltsam anmuten, daß der Film keine richtige Richtung hat. Was will er sein? Ernste Kritik, ernstes Aufrütteln? Lustige Superheldenparodie? Er ist beides. Wie obig erwähnt wird die Balance der beiden Themen gekonnt gehalten. Der Defendor haut klassische Sprüche raus, verschwindet wie durch Zauberhand, ist aber dennoch überaus verwundbar und höchst menschlich. DEFENDOR ist ein Unterhaltungsfilm mit einem Standpunkt. Er prangert die Korruption an, er prangert Drogen an, aber nie mit einem gehobenen Zeigefinger sondern immer im filmischen Kontext eingespannt. Die Grundaussage ist: Jeder kann die Welt verändern. Ein kleines Bißchen. Wenn genug Herzblut und Hingabe im Spiel sind, ist es egal, ob man über Superkräfte verfügt, denn auf die eine oder andere Art kann ein Jeder Übermenschliches leisten. Es ist sicherlich nicht ganz verkehrt, DEFENDOR als die erwachsene und geringer budgetierte Version von KICKASS zu bezeichnen.
Ein netter kleiner Film, der es zu 100 % wert ist, gesehen zu werden!
8/10

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