Gemeinsam mit einem Bataillon krimineller Ex-Cops fingiert der Geschäftsmann Masterson einen vermeintlichen Chemie-Unfall in der nobelsten Gegend von Beverly Hills, um eine Ausrede dafür zu haben, die superreichen Anwohner zu evakuieren und anschließend in aller Ruhe deren Luxus-Domizile leerzuräumen und Kunst sowie Wertsachen in Millionenhöhe mitgehen zu lassen. Dummerweise übersehen die Gangster bei ihrer Aktion den Football-Star Boomer Hayes, der im heimischen Jacuzzi gerade ein Techtelmechtel mit seiner Ex- und Mastersons aktueller Freundin Laura anleiern wollte und der nun zusammen mit dem übergelaufenen Cop Ed kräftig mitmischt, um Masterson und seinen Leuten einen Strich durch die Rechnung zu machen und den Raubzug zu vereiteln... Okay, Boomer! Wenn man nur das reine Maß an Action und den Aufwand an Material und Pyrotechnik in Betracht zieht, dann handelt es sich bei "Boomer - Überfall auf Hollywood" sicherlich um einen der spektakulärsten "Stirb Langsam"-Nachzieher, der 1991 zudem auch noch früh genug am Start gewesen ist, um Sujet-mäßig als uniform gemodeltes Krawall-Filmchen noch nicht vollkommen abgenudelt daherzukommen. Die inszenatorische Finesse des John McTiernan-Vorbilds erreicht Sidney J. Furie, der das Ganze eher in der hohlen Manier seiner "Der Stählerne Adler"-Streifen und des Cannon-Debakels "Superman IV - Die Welt am Abgrund" angeht, jedoch zu keiner Zeit... stattdessen ist hier nochmal ein wenig 80er Jahre-Actiongülle-Megalomanie ins neue Jahrzehnt hinübergeschwappt, denn nach einem kurzen Vorgeplänkel geht es hier doch über den größten Teil der Laufzeit zwar ohne Sinn und Verstand, aber dafür doch nonstop zur Sache und man feiert eine recht beachtliche Zerstörungs-Orgie. Car-Crashs am laufenden Band und handgemachte Explosionen - eine beeindruckender als die nächste - täuschen da allemal darüber hinweg, dass es dem Drehbuch, ähem, ein wenig an leisen Zwischentönen mangelt. Leider hat Furie sein Pulver dann aber auch irgendwann verschossen und schlicht das Problem, kein passendes Finale mehr in petto zu haben, denn der popelige Showdown zwischen Boomer und Masterson ist, nachdem man zuvor noch eine halbe Stadt in die Luft gejagt hat, doch ziemlich jämmerlich geraten und hinterlässt einen schalen Nachgeschmack. Robert Davi gibt den Ober-Bösewicht wie zuvor schon in "Lizenz zum Töten" ganz konträr zum überkandidelten Inhalt zudem eher geerdet und gänzlich ohne den Charme und das Charisma eines Alan Rickman... schade, aber dafür ist Ken Wahl, vormals "Söldner", "Gladiator" und im TV im "Kampf gegen die Mafia" unterwegs, eigentlich kein schlechter Bruce Willis-Ersatz, immerhin. Nun ja, die höchsten Actionfilm-Höhen eines "Stirb Langsam" erreicht dieses kräftig aufgeblasene B-Movie, dem es zudem irgendwie schwer fällt, abseits eines gewissen Wow-Faktors wirklich erinnerungswürdige Szenen zu generieren, also keinesfalls und dass die Chose zwischenzeitlich ein wenig der Vergessenheit anheim gefallen ist, verwundert einen da demnach nicht unbedingt, was aber nicht bedeuten soll, dass man mit "Boomer - Überfall auf Hollywood" heutzutage nicht doch noch seinen Spaß haben kann: Laut und dumm genug isser nämlich allemal!
6/10