Eine Reisegesellschaft hat in der Nacht einen Unfall und kommt nicht weiter. Ein freundlich-sinisterer Herr lädt die Gesellschaft ein, auf seinem Schloss zu übernachten. Doch dort geht nicht alles mit rechten Dingen zu, und schon bald gibt es das erste Todesopfer.
Das wäre die Handlung eines älteren Filmes, bei Jess Franco liest sich das dann wie folgt: Eine Punkband bleibt auf dem Weg zu einem Konzert in einer Baustelle stecken. Ein merkwürdiger Geselle lädt sie ein, auf seinem Schloss zu übernachten. Doch dort geht nicht alles mit rechten Dingen zu, und schon bald hängt das erste blutüberströmte Todesopfer kopfüber an Ketten …
Jess Franco hat seine eigenen Stories bekanntlich immer wieder neu verfilmt, und dabei sind auch immer wieder neue Ideen und neue Perspektiven aufgetaucht, unter denen die Handlung dann aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden konnte. KILLER BARBYS ist nun keine originäre Franco-Story, dafür ist die Geschichte aber aus Dutzenden älterer Horrorfilmen wohlbekannt, und Jess Franco hat die Geschichte in die heutige Zeit versetzt. Aber ob das gelungen ist kann ich tatsächlich nur teilweise beurteilen, da die englische Synchro dermaßen zum Kotzen ist, dass sie mir tatsächlich den Film vermiesen konnte. Tatsache ist, dass die (Hintergrund-) Musik überhaupt nicht zum Film passt (schlechter Rock und Punk im Stil der Plasmatics, aber erheblich braver), und dass man einen gewissen Hang zum liebevoll gestalteten Billigfilm mitbringen sollte. Die Szenen im Schloss sind größtenteils sehr atmosphärisch, und gerade um die Liebesnacht der Gräfin herum sind einige Highlights des erotisch-gruseligen Kinos zu sehen. Mariangela Giordano hat mit 59 Jahren(!!) einen Körper beisammen den andere mit 20 schon nicht mehr haben, und darf ihn genüsslich und sich in Blutlachen wälzend präsentieren. Ein wenig Jean Rollin wird auch zitiert (quelle FASCINATION …), und diese Szenen sind es schlussendlich auch, die den Film ansprechend machen. Die Band hätte man sich sparen dürfen, und das Showdown ist so Franco-typisch wie man es sich nur denken kann. Insgesamt eine durchwachsene Sache, die in der Originalsprache nur gewinnen kann …