Der Manta-Proll Bertie legt sich mit dem schnöseligen Benz-Fahrer Axel an und wettet um 5000 Mark, dass er ihn bei einem Autorennen schlagen kann... sehr zum Unmut seiner Frisösen-Freundin Uschi, denn mit der Kohle sollte eigentlich die erste gemeinsame Wohnung des Pärchens anfinanziert werden. Während Bertie nun zusammen mit seinem Schrauber-Kumpel Gerd - der schockierenderweise heimlich an der Abendschule das Abitur nachgeholt hat! - versucht, seine Karre für das noch am selben Abend angesetzte Rennen aufzumotzen, muss sich Uschi den Avancen des Disco-Besitzers Helmut erwehren. Derweil fährt der depperte Klausi während eines Geburtstags-Dates mit seiner Angebeteten Angie Gerds Manta in den Baggersee und muss das Malheur nun irgendwie wieder ausbügeln... Der genau getroffene Zeitgeist der frühen 90er hat es ein paar Monate lang hergegeben, dass basierend auf den damals populären Mantafahrer-Witzen nicht nur einer, sondern sogar zwei Streifen im Abstand von nur wenigen Wochen auf das Publikum losgelassen wurden... neben Peter Timms "Manta - Der Film" eben auch noch die vorliegende Bernd Eichinger-Produktion, beide vermutlich in Sachen Handlung nicht der Weisheit letzter Schluss, beide an den Kino-Kassen aber dafür ziemlich erfolgreich. Go figure! Ich geb's zu, ich meine mich dunkel zu erinnern, dass ich "Manta Manta" damals als Steppke sogar selbst im Kino gesehen habe... und seit jener Erst- und bisher Einzig-Sichtung ist mit lediglich das Stiefel-Pissen im Gedächtnis geblieben, von daher war das hier für mich nun quasi wieder jungfräuliches Film-Terrain. Okay, das deutsche Humor-Verständnis ist ja immer noch ein Ding für sich und mit drei Dekaden Abstand betrachtet sind die kleinen Witzchen, mit denen die Chose gespickt ist, vielleicht nicht unbedingt in Würde gealtert (oder auch schon damals keine echten Schenkelklopfer gewesen), aber als kurzlebiges Trend-Produkt ist "Manta Manta" mal echt nicht so furchtbar geraten wie Wolfgang Bülds NDW-Katastrophe "Gib Gas - Ich will Spaß!" und auf jeden Fall muss man zugeben, dass Til Schweiger als kompletter Döskopp hier absolut ideal besetzt ist und seinen Bertie wirklich auf den Punkt spielt. Ob er das nun so gut hinkriegt, weil er dafür auch im wahren Leben beschränkt genug ist und er im letzten Drittel den Besoffski so glaubwürdig mimt, weil er in der Beziehung nach allem, was man so hört, wohl ausreichend persönliche Erfahrung gesammelt hat... nun ja, darüber will ich hier keine Spekulationen anstellen. Allgemein ist der Streifen was die Performances anbelangt nicht so gänzlich unter aller Kanone wie erwartet, denn sämtliche Darsteller machen da noch das Beste aus den flachen Figuren und einer fast nonexistenten Handlung, die ihnen das Drehbuch liefert. Genau da merkt man dann doch, dass da alles im Vorfeld wohl recht flott gehen musste, um den Film fertig zu kriegen, bevor die Manta-Witze wieder out und Fuchs-Schwänze an der Antenne aus der Mode waren. Sei's drum, die schlimmste deutsche Komödie, die mir je unter die Augen gekommen ist, ist "Manta Manta" keinesfalls und damit als mittelmäßiges Solala-Filmchen schon 'ne einigermaßen positive Überraschung, wenn auch nicht unbedingt so kultig, wie ihm gerne nachgesagt wird. Nun ja, wer weiß, vielleicht gucke ich ihn mir in dreißig Jahren sogar nochmal an...
5/10