Review

Flucht mit Schnecken


In dieser philippinisch-amerikanischen Grindhouse-Abwandlung von „The Defiant Ones“ flüchten Pam Grier als schwarze Prostituierte und Margaret Markov als weiße Revoluzzerin aus einem ekligen Frauengefängnis querfeldein und vor allerlei männlichem Gesindel, von Zuhältern bis zu Generälen…

„Frauen in Ketten“ ist ein klares Derivat des Klassikers „Flucht In Ketten“ und heißt im Original „Black Mama, White Mama“, zwischen Blacksploitation und Bahnhofskino. Dabei ist „Frauen In Ketten“ ein teilweise richtig gelungener Fluchtthriller, der in den hiesigen Kritiken meiner Meinung nach etwas zu scharf angegangen wird. Pam und Margaret machen immer eine gute Figur, egal ob nackig unter der Sammeldusche oder grimmig mit MG im Anschlag. Ein junger Sid Haig machte schön hässlich auf sich aufmerksam (und wäre beim Dreh fast durch einen Schlangenbiss beim Pinkeln umgekommen!). Das Hinterland der Philippen hat definitiv Flair. Alles schwitzt und geiert und giert. Das Ende ist konsequent und düster, die Laufzeit knackig wie die beiden weiblichen Prachtfrauen. Grier und Markov gefielen allen sogar dermaßen gut und verstanden sich klasse, dass man sie ein Jahr später sogar nochmal im Doppelpack fliehen ließ - dieses Mal als Gladiatoren im alten Rom im schwächeren, aber immer noch guckbaren „The Arena“. Kann ich verstehen. 

Fazit: herrlich sleeziger WiP- bzw. WadF-Reisser ohne Längen oder Hängen. Sexy, sexistisch, seicht. Und doch wenn's man's drauf anlegt feministisch und sozialpolitisch nicht uninteressant. Wunderbar! 

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