Okay, nach meinen gestrigen Review zu "Caged Heat 3000" hatte ich immer noch nicht die Schnauze voll von billiger Video-Optik, Studiokulissen und herzerweichend naiven SciFi-Storys weshalb es nun dieser Nachklapp sein musste. Im Original als "Battle Queen 2020" vermarktet, geht es um die letzten Überlebenden einer globalen Katastrophe: Ein Komet hat in die Erde eingeschlagen, um für eine neue Eiszeit zu sorgen. So visionär wie der Titel daherkommt, müsste uns also dieses Jahr noch gewaltig was ins Haus stehen... Der Film selbst stammt aus einer Zeit, als Hollywoodstreifen wie "Armaggedon" oder "Deep Impact" schon garnicht mehr so en Vogue waren...
Auch "Millenium Queen" ist ein ziemlich tröger DVD-Actioner ohne allzu großen Action-Anteil. Die Zeit zieht sich dahin wie in dem Endzeit-Bunker, in dem sich die Protagonisten aufhalten. Dort gibt es allerdings das haarsträubend geschmackloseste Interieur, dass man sich überhaupt vorstellen kann. Weil unter den Drehbuchautoren wohl echte Checker am Werk waren, ist die Gesellschaft unterteilt in Reiche und unterdrückte Arme, wobei die Letzteren das nicht auf Dauer sein wollen.
Spätestens jetzt wird klar, dass der Film ganz auf seine Hauptdarstellerin Julie Strain zugeschnitten wurde, die alle Register ihres Könnens zieht: Die Aktrice läuft mit weit geöffnetem Bademantel rum, hat lustige Teufelshörner oder eine pinke Perücke auf. Und wo an der Action gespart wurde, da legt man in punkto nackter Haut noch einen drauf, denn wenn es der "Millienium Queen" an einem nicht mangelt, dann an gewissen optischen Schauwerten. Nicht selten sind richtig hübsche Mädels dabei und auch Frau Strain trägt den besagten Bademantel ziemlich oft. Oder auch nicht.
Das ist natürlich eine einigermaßen milde Entschädigung für so manche langweilige Minute und auch die Tricks sehen so aus, als wären sie am heimischen PC entstanden. Mit dem B-Recken Jeff Wincott wurde zumindest noch ein halbwegs prominenter Name auf die Besetzungsliste gepackt, wer mit den unentdeckten Gefilden der Videothekenregale vertraut ist.
Fazit: Eine weitere Mischung aus doof-lustig und total zum Vergessen. Garantiert nichts für die Intellektuellen-Fraktion, Mainstream-Maßstäbe gelten ohnehin nicht.