Inhalt:
Die Tochter (Lina Romay) des verstorbenen Doktor Frankenstein kehrt in ihr Elternhaus zurück, wo ihr der Geist ihres Vaters erscheint und sie auffordert, seine Arbeit fortzusetzen. Sie entdeckt sein Geschöpf (Michelle Bauer), welches zum einen Blut und zum anderen Liebe braucht. Tochter Frankenstein gibt ihr beides.
Kritik:
Mit dem bisherigen filmischen Schaffen von Jess Franco bin ich nicht vertraut. Nur ein paar seiner Kannibalenfilme habe ich gesehen und die sind zwar schlecht, aber immerhin unterhaltsam.
Bei "Lust für Frankenstein" sucht man die letztere Eigenschaft vergeblich, denn von Unterhaltung oder gar Spannung ist hier nichts zu entdecken.
Die Neuinterpretation des Frankensteinstoffes ist in diesem Fall zwar wirklich mal etwas anders, aber anders sein bedeutet nunmal nicht gleich gut sein.
Frankensteins Monster ist hier eine Mischung aus eben jenem Monster und Frankensteins Braut, sprich: Ein Zwitterwesen, wobei die Erscheinung, bis auf den Pipimann, weiblich ist. Und in den Brüsten dieses Wesens schlummern zwei Persönlichkeiten. Die eine braucht Liebe, die sie vom Töchterchen bekommt und die andere empfindet Hass, was zum einen dazu führt, dass sie Blut braucht und sich zum anderen darin äußert, dass sie diejenigen, die ihr die Geliebte ausspannen könnten, einfach tötet.
Hauptsächlich besteht der Film aus unerotischen Erotikszenen. Lina Romay mag vielleicht in ihren jungen Jahren mal eine Schönheit gewesen sein, aber das was hier das Auge des Zuschauers sichtet, finde ich unappetitlich (aber es soll ja Menschen geben, die auf Sexszenen mit alten, faltigen Darstellerinnen stehen) und da die Frau in so gut wie alle Erotikszenen involviert ist, ist der Zug für mich abgefahren.
Zwischendurch wird dann der ein oder andere Konkurrent vom Monster getötet, wobei man auf blutige Effekte hier komplett verzichtet hat und hauptsächlich zu Genickbrüchen greift. Auch hier kann der Film also keine Pluspunkte sammeln.
Ansonsten taucht des Öfteren der Geist von Doktor Frankenstein, der wie Bob Marley in billig aussieht, auf und faselt teilweise nicht verständliche Sätze.
So, ich habe jetzt keine Lust mehr für Frankenstein (taataa, taataa) bzw. mich mit dem Film auseinanderzusetzen und komme zum Fazit: Eine ungewöhnliche aber stinkendlangweilige Frankensteininterpretation.