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Science Fiction und die Schweiz - passt das zusammen? Man mag angesichts der Alpenkulisse nicht so recht daran glauben, dass aus der Schweiz neben Heimatfilmen auch Science Fiction Produktionen kommen können. Und tatsächlich "Cargo" ist eine weitgehend eigenständige schweizerische Science Fiction Produktion und dazu noch eine recht gute!
Man spürt, wieviel Herzblut des Regisseurs Ivan Englers und seiner Mitstreiter in das Projekt geflossen ist.

Die Geschichte spielt in einer hoffentlich noch fernen Zukunft, denn das Problem könnte durchaus erschreckend aktuell werden. Die Erde ist nämlich nach einem Öko-Kollaps praktisch unbewohnbar geworden. Die Menschheit lebt in riesigen Weltraumstädten unter extrem beengten Verhältnissen. Nahezu jeder träumt davon, ein Ticket nach "Rhea" zu bekommen, einer traumhaften Welt, auf der einige Glückliche schon den Neuanfang der Menschheit begonnen haben. Auch Laura Portmanns Schwester lebt schon dort, nun möchte die junge Ärztin das nötige Geld zusammen bekommen,  sich ebenfalls ein Ticket leisten zu können. Dafür heuert sie auf dem Frachtraumschiff Kassandra an, das mehrere Jahre zu der abgelegenden Station 42 unterwegs ist. Jedes Besatzungsmitglied bekommt eine achtmonatige Schicht, während der Rest im Kälteschlaf verbringt. Als Laura an der Reihe ist, häufen sich recht unheimliche Vorgänge an Bord des Schiffes. Zusammen mit dem Sicherheitsoffizier Decker kommt sie am Ende hinter erschreckende Vorgänge, die auch ihren Lebensweg nachhaltig verändern werden.

Viele Aspekte des Spammumgsaufbaus, der dargestellten Stimmung kennt man aus anderen Genre-Klassikern wie zum Beispiel "Alien" oder "Event Horizon" - der hier vorgenommene Mix ist aber neu und insbesondere die Szenen im Frachtraum der Kassandra sind äußerst spannend und fesselnd.
Die Schauspieler agieren überzeugend, man nimmt ihnen ihre Rollen ab (insbesondere Regula Grauwiller als Gegenspielerin Anna Lindbergh). Die Hauptrollen sind mit Anna Katharina Schwabroh und Martin Rapold gut besetzt.
Die Technikcrew macht ein gutes Werk und wer sich durch die umfänglichen Making ofs durchgearbeitet hat (ich habe selten soviel Material als Extras gesehen), weiß wieviel Arbeit in dem Film steckt.

Ein Manko des Films ist vielleicht, dass man ihm an einigen Stellen ansieht, dass das Budget knapp war. Man kann deshalb nur hoffen, dass Regiesseur und Akteuere nach dieser guten und überzeugenden Arbeit auch finanziell neue Möglichkeiten zur Verfügung gestellt bekommen.

Für Science Fiction Fans eine klare Empfehlung!  Unbedingt anschauen!

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