Wrestler gelten im Allgemeinen nicht gerade als talentierte Darsteller und es ist wohl eher undenkbar, dass Leute wie Hulk Hogan, Steve Austin oder eben auch Rob Van Dam in irgendeiner Form mal für den Oscar nominiert werden könnten.
Demnach handelt es sich bei vorliegendem Streifen natürlich nicht um eine Liebeskomödie, sondern um einen komplett austauschbaren Actioner mit einer unübersichtlichen Anzahl an Klischees.
Bobby (Van Dam) war einst bei einer superspeziellen Spezialeinheit, doch nun hat er sich mit Frau Dawn und Tochter Brianna im mittelständischen Vorstadtleben Louisianas zur Ruhe gesetzt. Damit ist es allerdings vorbei, als man beim gemeinsamen Clubbesuch mit dem neuen Nachbarn mit dem Bruder des Besitzers und Gangsterbosses Seth in Streit gerät und dieser im Zuge einer handfesten Auseinandersetzung tödlich verunglückt. Seth schwört auf Rache und setzt ein Kopfgeld auf Bobby aus, der nunmehr alle Hände voll zu tun hat, die fiesen Wichte von seiner Familie fern zu halten.
Wir haben die Nummer natürlich schon einige Male gesehen: Ein unnachgiebiger Gangsterboss mit seinem schweigenden Adjutanten, dazu zwei mächtige aber ziemlich dumme Laufburschen, ein korrupter Cop, ein alter Freund aus Kriegstagen mit offener Rechnung und jede Menge skurrile Randfiguren mit bösen Absichten.
Nach zehn Minuten wird bereits deutlich, wie die finale Szenerie ausfallen dürfte und so kommt es folgerichtig auch.
Dazwischen gibt es ein paar Aufheiterungen, einige blöde Sprüche und etwas wenig Action, denn obgleich die Zahl der Angreifer enorm ist und Bobby ganz ordentlich austeilt, wirkt der eben eher wie ein klobiger Wrestler, aber zu keiner Zeit wie ein Spezialagent oder gar Elite-Killer. Die Choreographie ist passabel, doch so richtig mitreißend gestalten sich die Kämpfe nicht.
Die Action drumherum wird vor allem durch Verfolgungen und kleinen Versteckspielen bestritten, indem man über das Parkhaus flieht, ein Taxi an der Tankstelle kurzschließt oder sich das Motorrad des Angreifers schnappt.
Das Erzähltempo ist solide, die Ausstattung geht in Ordnung, während Kamera und Schnitt nicht weiter auffallen und der Score mit einigen zeitgenössischen Songs aus dem Hip Hop Bereich aufwartet.
Darstellerisch kann bis auf Louis Herthum als korrupter Cop niemand positiv hervorstechen, da die meisten gnadenlos overacten und Van Dam beinahe so überfordert wirkt wie sein belgischer Namensvetter bei seinen ersten schauspielerischen Gehversuchen.
Immerhin kommt er sympathischer rüber, womit ein Großteil für die Heldenrolle des einsamen Kämpfers mit Herz gegeben ist.
Anderweitig kann die Geschichte selbstverständlich kaum mit spannenden Momenten überzeugen, denn das Ende einer jeden Auseinandersetzung ist im Vorfeld klar und auch die Zuordnung zwischen Gut und Böse bedarf keinerlei Überlegungen.
Lediglich zum Ende kommen zwei kleine Twists zum Vorschein, die der Story jedoch keine nennenswerte Wendung liefert und auch das Finale konzentriert sich auf Zweikämpfe, die zwar einen brauchbaren Unterhaltungswert liefern, im Endeffekt jedoch zu routiniert ausfallen, um in irgendeiner Form mitzureißen.
Entsprechend austauschbar fällt der komplette Streifen aus, der völlig verstaubte Handlungsmuster aufgreift und diese beinahe lustlos und gleichermaßen überzogen abspult, dass es in manchen Momenten schon wieder zum Schmunzeln anregt.
Schwach gespielt ist er ohnehin, doch wer diese Ein-Mann-Gegen-Den-Rest-Der-Fieslinge-Spiele mag, könnte sich in Ansätzen von dem Treiben angesprochen fühlen.
Er liefert jedoch nichts, was man nicht in vielfacher Form bereits motivierter gesehen hätte…
Knapp
5 von 10