Review

Ein riesen Hype und eine Buchvorlage, die sich nicht weniger gut verkauft als J.K. Rowling's "Potter", das sind die Vorzeichen der Twilight-Saga und somit auch die des zweiten Teils "New Moon".

Gleich vorweg, die Drehbuchautoren dieser Verfilmung sollten eigentlich mit Berufsverbot belegt werden, denn was uns hier entgegengebracht wird, ist teilweise so schwach, dass man es teilweise kaum glauben mag. Aber der Reihe nach....

Im ersten Teil lernten wir den Vampir Edward und seine sterbliche und große Liebe Bella kennen. Wir erfuhren über die Ausmaße ihrer Liebe und auch dies birgte natürlich schon massenhaft Kitsch und Klischees, doch vermag er zumindest atmosphärisch stellenweise zu überzeugen.

Völlig unverständlich erscheint mir bei New Moon, warum bei einem Film dessen wirtschaftlicher Erfolg absolut sicher ist, dermaßen bei den Effekten gespart wird (oder gerade deshalb?).
Kaum zu glauben aber die FX sind noch schwächer als bei Teil 1.
Als Beispiel eine schnelle Autofahrt, bei der einfach der Film schneller abgespult wird, was absolut lachhaft wirkt. Von den schwachen CGIs der Werwölfe kaum zu sprechen. Auf dieser Seite also schon mal absolut enttäuschend.

Dann haben wir die Dramaturgie, die hier sowas von vernichtet wird, das es nur Kopfschütteln zulässt.
Ich kenne die Buchvorlage nicht, habe aber mit fleißigen Lesern darüber gesprochen und da wurde mir mehrfach bestätigt, das extrem viel nicht im Film vorkommt. Dies ist man ja durchaus von Buchverfilmungen gewöhnt, doch dass man höchst wichtigste Fakten weglässt zu gunsten von Zeitlupen nackter Männeroberkörper ist schon grob fahrlässig.

Übrig bleibt eine sehr gut spielende Kirsten Stewart, ein schrecklich überagierender Pattinson und die Rolle des "Jacob" kann auf Grund fehlender Handlung eigentlich nie wirklich nachvollzogen werden.

Selbst der Soundtrack, der in Teil 1 überzeugen konnte ist hier teilweise böse deplaziert.

Rein optisch stellt New Moon fast schon ein Stilbruch zu Teil 1 da. Lebte Teil 1 noch von hellen Farben und High-School-Optik so arbeitet New Moon wohl bedingt durch den Wechsel auf dem Regiestuhl fast ausschließlich mit düsteren Bildern, ohne aber auch nur in Ansätzen wirklich bedrohlich zu wirken.

Mit einer Länge von 130 Minuten ist der Film auch inhaltlich einfach zu schwach und bereits nach einer Stunde wird es unruhig im Kinosaal.

Nun gut, wer Pattinson-Fan ist mag befriedigt sein, durch die Möglichkeit Selbigen über 2 Stunden anzuschmachten, rein filmisch kann der zweite Teil aber von vorne bis hinten nicht überzeugen.

3 von 10 Punkten (im Vergleich Teil 1 = 6/10 Punkten)

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