Review

So nach meinem kurzen frustablassen über pubertäres, geldeintreibendes Hollywoodkino ohne Konsistenz, mal etwas erfreulicheres und einem hier zu recht höher bewerteten Machwerk.

Neulich hat ein Kollege eben dieses Teetassenimitat mit angeschleppt und meinte: “Schau mal rein!“ Man ist ja höfflich und deswegen hört man auf seine Kumpeletten. Was sich in diesem Fall als absolut richtig entpuppte.

„Eine DDR-Komödie, na das kann ja heiter werden.“ So oder so ähnlich werden die meisten denken. Wer es dann wirklich bis in DVD-Leierkasten bringt wird sich wundern, wie recht er mit dieser Aussage hatte.

Heiter im heitersten Sinne!

Der Witz passt nicht nur in die damalige Zeit und der Hauptprotagonist ist fast schon unverschämt gut drauf und trägt mit seiner Art eigentlich den Großteil des Films. Solche unbeschwerten Kerle gibt es im modernen Kino einfach zu selten, wo Witz oftmals gleich lächerlicher Slapstick sein muss. Man bekommt hier eben keine Torte ins Gesicht dafür aber fröhliche Sprüche die durch einen liebevoll gezeichneten Hauptdarsteller dargeboten werden. Gepaart mit spaßigen Ideen und einigen bewusst überzeichneten Klischees (beispielsweise der „Russe“ und der „Ami“). 

Etwas erinnert die Grundgeschichte an „Hans im Glück“ nur halt in die Nachkriegszeit versetzt und erfreulicherweise ohne Depression oder den für die DDR bekannten politischen Pathos.

Sogar für damalige Verhältnisse durchaus gut umgesetzt. Lustige Spiele mit der Schwarz/Weiß-Kamera hätte ich im Jahre 1963, in deutschsprachigen Gefilden so nicht erwartet.

Zusammenfassung:

Eine intelligente, deutsche Komödie die zumindest für gut gelaunte Kurzweil zu haben ist. Nur leider existiert hier kein breites zum Konsum bereites Publikum. Was vielleicht auch von Vorteil ist? Für alle, die die Schnauze voll vom Mainstream haben und etwas gute Laune ins heimische Wohnzimmer zaubern wollen.

Euer, Fässer schleppende Gonzo

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