Der introvertierte Mathematiker David Sumner (Dustin Hoffman) zieht mit seiner hübschen Frau Amy (Susan George) aufs Land in den Heimatort von Amy, um dort in Ruhe seinen Forschungen nachgehen zu können. Doch die Integration in die Gepflogenheiten des Kleinstadtlebens erweist sich als schwieriger als gedacht. Zunächst meldet sich Amys alter Stecher Charlie zurück und übernimmt mit seinen Jungs Reparaturarbeiten am Anwesen der Sumners. Was mit kleineren Neckereien beginnt, schaukelt sich hoch zu einem blutigen Krieg zwischen den Städtern und der Landbevölkerung...
STAW DOGS von Kult-Regisseur Sam Peckinpah (CONVOY, GETAWAY, PAT GARRETT JAGT BILLY THE KID, STEINER - DAS EISERNE KREUZ) ist eine anschauliche, schwer verdauliche Studie über die Mechanismen der Gewalt. Ein überragender Dustin Hoffman als schnöseliger, völlig verkopfter Mathematiker, den selbst die eigene Frau als Feigling tituliert. Eine überaus tragische Figur. Susan George als zurückgekehrte Dorfschönheit. Schlüsselmoment des Films - auch wenn das in diesem Zusammenhang ziemlich makaber klingt - ist Amys Vergewaltigung durch Charlie. Ein extrem intensiver Moment, da Amys anfängliche Abwehrhaltung während des Aktes umschwingt und sie aufgrund der sexuellen Frustration, die sie mit Ehemann David erfährt, an dem gewaltsamen Liebesspiel gefallen findet. Eine der bösesten und kontroversesten Vergewaltigungsszenen neben denen in IRREVERSIBLE, ICH SPUCK AUF DEIN GRAB und BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE. Auch sehr fies und beinahe schmerzhaft: die Entfremdung der beiden Eheleute. Ebenso, wie wenig es David schafft seinen Mann zu stehen. Nicht einmal nachdem die Hauskatze erdrosselt im Kleiderschrank vorgefunden wird. Erst im Showdown legt David seine Hasenfüßigkeit ab, dann aber in erschreckender, übertriebener Form. Sehr gut, dass im Film nicht nur eine Seite die Moral gepachtet hat, sondern beide Parteien verschroben und unmoralisch agieren.
Fazit:
Böser Kleinstadt-Thriller über schlummernde Aggressionen und Gewaltspiralen. Klassiker.