Der amerikanische Mathematiker David Summer zieht sich mit seiner Frau Amy in ein Dorf in Cornwall, England, zurück, um in Ruhe eine wissenschaftliche Arbeit zu beenden. Die Dorfbewohner begegnen den beiden mit einer Mischung aus Belustigung und Verachtung, zumal sie merken, daß David und Amy beide auf ihre Art weltfremd sind. Als Amy von den Dorf-Heavies vergewaltigt wird, und David einen vermeintlichen Mörder vor dem aufgebrachten Pöbel versteckt, eskaliert die Gewalt…
Es ist sehr schwierig, mit wenigen Sätzen diese komplexe und vielschichtige Geschichte exakt wiederzugeben. Sam Peckinpahs Film ist nämlich eine eindringliche und stimmungsvolle Studie über die Eigendynamik der Eskalation von Gewalt. Eine ähnliche Thematik zeigt uns der 16 Jahre später entstandene „Deadbeat at Dawn“, der jedoch in der Auswahl seiner Mittel viel krasser und überzogener ist. Durch das glänzende Spiel der gut gewählten Besetzung verliert „Wer Gewalt sät“ zu keiner Zeit an Glaubwürdigkeit oder Intension. Heute distanziert sich Hauptdarsteller Dustin Hoffman aber von Peckinpahs Film. Die letzte, sehr blutige Viertelstunde ist filmtechnisch gesehen eine brillant montierte Gewaltorgie, die nicht nur durch ihre suggestiven Bilder, sondern auch durch die geschickt eingesetzte Dudelsackmusik Vorbildcharakter hat. Im Gegensatz zu Sam Peckinpahs Western, in denen ästhetische Todesballette zelebriert werden (z.B. „The Wild Bunch“, USA 1969), wird in „Wer Gewalt sät“ ziemlich schmutzig und grausam gestorben. Der Film führte bei seiner Uraufführung in Deutschland zu einer ersten Diskussion um Gewalt im Kino. Die deutsche Fassung ist leider um eine Minute gekürzt. Mit Dustin Hoffmann, Susan George, Peter Vaughan, T.P. McKenna, Del Henney u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin