Mit diesem Film schaffte es Peckinpah damals sicherlich, wieder einige Minuspunkte bei den Sittenwächtern und einige Pluspunkte bei den Fans zu sammeln. "Wer Gewalt sät..." ist ein beeindruckend beunruhigender Film, der durch seine Bilder von Beginn an eine unheilvolle Atmosphäre verbreitet. Oft gibt es lange Szenen, in denen nur Blicke oder Gesten entscheidend sind, doch gerade dann lebt der Film von der Frage, wie die Handlung wohl weiter eskalieren wird. Und diese Eskalationen kommen bei einem Regisseur wie Peckinpah auch nicht zu kurz: Die Vergewaltigungsszene ist sicherlich nicht nur für damalige Verhältnisse (1971) sondern auch noch heute im Jahr 2002 starker Tobak - vor allem weil die Frau schließlich Gefallen findet. Und das ist es ja, was Zensoren (vielleicht zurecht?) auf die Barrikaden bringt.
Auch das finale Vorgehen Dustin Hoffmans gegen die Dorfbewohner ist nicht minder atemberaubend in Szene gesetzt. Seine ganze Handlungsweise strotzt nur so von dieser gefährlichen Mischung aus Angst und Aggression, was in einem gewalttätigen Showdown münden muss.
Einziger Wermutstropfen: Einige Szenen erscheinen etwas zu dunkel, so dass einem dann gelegentlich beim genauen Hingucken die Intensität der Inszenierung entgehen könnte. Dennoch - lasst euch auf diesen nervös stimmenden Film ein!