Die mexikanische Bevölkerung probt den Aufstand gegen die Regierung; zu dem Zweck werden sich auch Gewehre aus dem amerikanischen Ausland besorgt. Der in der Gegend positionierte Captain Ramirez [ Giovanni Cianfriglia ] ist vor allem hinter dem Rebellenanführer El Santo [ Howard Nelson Rubien ] und seine Waffeneinkäufe her und verstärkt seine Männer in den Gebirgspässen. Währenddessen bricht der Bandit Chamaco [ Antonio De Teffè ] bei den Amerikanern aus und schliesst sich den Rebellen an, missmutig beobachtet vom nicht ganz koscheren Vilar [ Fernando Sancho ].
Mercedes Hernandez [ Luisa Baratto ], El Santos Nichte, verliebt sich auch schnell in den tatkräftigen Retter, muss allerdings feststellen, dass nicht alle Dinge so liegen wie sie scheinen...
Das Skript verhält sich erst recht clever und dann mit zunehmender Dauer eher dumm; versucht es doch, die anfangs gut gesetzten Kniffe unlogischerweise weiterzuführen und wirft damit letztlich mehr Fragen als Antworten auf. Man verheddert sich in endlosen Parteienwechseln und weiss am Ende gar nicht mehr, wer nun gegen wen; selbst Vilar schüttelt später einen Soldaten mit „Wer kämpft gegen wen? Raus damit!“ durch.
Diese Forderung nach Aufklärung ist auch ziemlich berechtigt; durch die ständigen Sprüngen der Beteiligten von Gut zu Böse und zurück hat der Autor nur ein grosses, undurchdringliches Grau hinbekommen, dass keinerlich Erkenntnisse zulässt. Die Motivationen sind entweder undurchsichtig oder mutieren ohne Fundierung von einer Sekunde auf die nächste; durch mangelndes Schwarz und Weiss kann man sich auf keine Seite schlagen und bleibt als Zuschauer bloss in der Objektivität.
Neben dem Titel kann man mehrere wichtige Details in Anführungszeichen ebenso setzen wie auch mit Fragezeichen versehen. Zum Beispiel gibt es zwar einen Chamaco, aber der taucht nicht auf. „Chamaco“ ist Captain Morrison, der den Waffentransport verhindern soll, weil die Waffen aus den Beständen der amerikanischen Armee geklaut wurden und die Mexikaner deswegen Verrat wittern könnten. Allerdings ist es dazu anscheinend integer und wohl kein Verrat, dazu auch die mexikanischen Soldaten nacheinander umzulegen; was wohl nicht so ganz der Grundlage der Vernunft entspricht.
Eigentlich sollte man sich nicht beschweren, dass aus den sonstigen zu klaren Verhältnissen des Genres mal etwas mehr Ambivalenz versucht wurde; nicht bloss ein weiteres mal eine einfache Regelanwendung vollzogen wurde. Aber beim Wollen reicht es dann nicht, wenn das Können für ein gelungenes Aufzeigen der Dichotomie der Sicht- und Verhaltensweisen nicht geeignet ist.
Der anfangs gut wirkende Clou ist bei rückwirkender Betrachtung auch sehr primitiv gesetzt; man enthält dem Zuschauer einfach die nötigen Informationen – was legitim ist – und lässt selbst die Mitwisser untereinander in Rätseln sprechen. Was neben der Heimtücke eben auch unsinnig ist.
Gerade die zur Ursachenanalyse erforderlichen Begründungen, mit der die kausalen Zusammenhänge zwischen der Kontinuität einer homogenen logischen Struktur und den Umbrüchen einer heterogenen charakterlichen Entwicklung stringent hergestellt werden können werden hier vom Autor gänzlich ignoriert.
Ansonsten ist das Drehbuch abseits der aufgezählten Mängel vor allem wegen des handlungstechnisch eigentlich strikt fortschreitenden Aufbaus angenehmer. Jede Szene hat seinen direkten Fortgang und bricht in der zeitlichen und geographischen Reihenfolge eben nicht nach links und rechts aus; man bewegt sich ohne weitere Parallelschnitte und Nebenstränge von Start zum Ziel. Die hierbei eingehaltene Kontinuität kommt der Plotdichte zugute; bevor es überkonfus wird hat man durchaus seine Freude hiermit.
Die mangelnde Einhaltung von erst festgelegten Pfaden nimmt im Laufe der Zeit allerdings neben der Übersicht auch die Spannung weg, da zuviel Zeit fürs Codieren und Decodieren der Verhaltensmuster draufgeht und das Interesse fortwährend nachlässt. Da helfen auch die ordentlichen Darsteller und einige Actionszenen nicht um die stetig enttäuschte Aufmerksamkeit wieder zu rehabilitieren. Zumal die später eingesetzte Gatling sehr schnell Ladehemmung hat und die Inszenierung selber nicht wirklich forciert ist; weder vom Tempo noch den Extremen, wenn man gar jedwege Einschüsse weglässt. Einige hübsche Explosionen hat man auch mit Hilfe vom Kamikazeaktionen allerdings hinbekommen, nur ist es dafür dann auch etwas zu spät.