CHLOE und das Original NATHALIE: Beides sind totale Schund-, ja sogar Trashfilme, so ungeniert, wie sie ihre Manierismen und Mängel rausstellen.
In N ist es das ständige nervige sphinxhafte Dauergrinsen der alten Frau, das völlig verschleiert, was eigentlich mit ihr los ist. Handeln ohne Motivation, ohne Reaktion. Dagegen ist die Junge wenigstens noch von einer ständigen Düsterkeit und Todesnähe umgeben – auch von einer gewissen inneren Distanz und Kaltschnäuzigkeit, und kann krasse Pornogeschichten erzählen – was in der Summe den debilen Optimismus der Alten noch unberechtigter erscheinen lässt – es ist halt eine Klassensache: wer zahlt, hat gut lachen, egal was passiert, egal wie moralisch minderwertig oder dumm man ist. Die Alte kann es sich leisten, unberührt vom Geschehen grinsend durch die Geschichte zu schweben. Immer optimistisch, immer gut drauf. Dazu die fehlbesetzte rundliche Penisnase Depardieu, steht permanent auf der Leitung… kein Wunder, dass die Junge einfach alles erfindet, was mit ihm abging.
In C finden wenigstens anfangs noch richtige Dialoge statt – N ist schon bei der Partyszene völlig inhaltslos: niemand von den Statisten und der Hauptdarstellerin hat einen Plan, was das Ganze soll. Aber zunehmend nervt an C, dass die Alte auch dort nur einen Gesichtsausdruck hat: verheult, immer an der Grenze zum hysterischen Zusammenbruch. Die Junge toppt das dann noch, weil sie AUCH immer verheulte rote Augen hat – dann also beide – und damit hysterisch-nervös-fahrig-schüchtern-autistisch jeglichen Eros tötet, im Widerspruch zu ihrem behaupteten Beruf als verführerische Edelnutte. Den man ihr keinen Moment abnimmt. Da hilft auch die peinliche Softsex-Szene im „schönen“ Licht nicht viel, obwohl sie überraschend weit geht, viel weiter als im französisch-europäischen (wo die Leute doch angeblich vergleichsweise freizügig sein sollen) Vorbild mit der glaubwürdigeren Jungen.
Das liegt vielleicht daran, dass C ein kanadischer Film ist, kein (spießiger) US-amerikanischer. Obwohl immer noch spießig genug… deshalb wird die angeblich „manipulative“ Nutte (man erfährt nur nie, was ihre Intrige soll) auch gehörig bestraft: Sie verfällt scheinbar der garstigen alten verheulten Hexe (vielleicht drängt sie sich deshalb in ihr Leben, um ihr nahe zu sein – oder?!? Was natürlich nichts helfen würde), sucht wahrscheinlich eine Mutter (warum dann ausgerechnet dieses Wrack?) und stürzt sich folgerichtig einfach mal in den Abgrund/Tod – vielleicht als Strafe für… - was eigentlich? Wahrscheinlich aber vor allem, weil sich damit ein tolles Schlussbild für den Film kreieren lässt.
Die Muttersuche der jungen Hure in C, die in das Drehbuch gezwängt wurde, soll wahrscheinlich auch begründen, warum die Junge so hysterisch agiert: als hätte das Erscheinen der älteren Mutterfigur plötzlich ihr Leben umgekrempelt, ihr jegliche Souveränität und Sicherheit genommen. Bei der Sichtung des Films fand ich dafür allerdings keinen Anhaltspunkt, erst als ich im Nachhinein die Ungereimtheiten zu ergründen versuchte, spekulierte ich, dass es vielleicht so gewollt war... gewollt, aber nicht gelungen.