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“Cannibal Woman in the Avocado Jungle of Death” versteht sich als leichte Trash-Komödie die insbesondere die “Indiana Jones” und “Kannibalen” Filme behandelt, aber nicht mehr als meist lahme Gags und eine seichte Handlung vorweisen kann. Troma hätte mehr draus gemacht, auch wenn man vom Titel an Troma erinnert wird - leider keine tiefschwarzer Spaß Lloyd Kaufmans. Dabei ist die Story total Banane: Avocadopflücker und bekannte Wissenschaftlerin verschwinden und rhetorisch scharfzüngige Professorin einer Frauen-Uni die u.a. das Thema Feminismus abhandelt wird auf Expedition in Kannibalinnen-Reservat geschickt; im Schlepptau eine hirnlose Studentin und einen machohaften Trottel - der einzige Mann ohne Furcht vor den sexy Kannibalinnen.

Diese sind auch kurzes nackiges optisches Highlight in dem sichtbar recht preisgünstig gemachten Film. Wo gab es Budget? Hm, also Drehort im echten Dschungel? Nein. Bauten der Kannibalenhäuser oder Kostüme derer einigermaßen sehenswert? Nein. Gute Darsteller? … usw. Alles wirkt wirklich sehr nach Low Budget, selbst der Angriff eines Krokodils(?) geschieht quasi im Off; lediglich eine hautnahe Begegnung mit einem Tiger weckt Erinnerungen an die Subtropen. Das keine wirkliche Spannung aufkommt Ehrensache, es gibt ja nun nichts wirklich spannendes außer vielleicht ein, zwei Minuten gegen Ende. Nicht einmal bei den Effekten kommt man zum Zug, Troma hätte da sicher mehr in die vollen gegriffen - so ist die Machart trotz Querverweisen zum Kannibalenfilm recht harmlos, außer einem Pfeil und Bogen Angriff gibt es keine dargestellten Gewaltszenen, leicht angedeutet gar nur der Kannibalismus. Actionszenen, sofern überhaupt so zu nennen, sind auch für einen “Abenteuer” Strang ziemlich lau. Irgendwie weder Fisch noch Fleisch und kein verquerer Genremix der es hätte sein können. Im letzten Drittel kommt der Bezug zum Alternativtitel “Jungle Heat”, die Blockhütten der Piranha-Frauen sind eine kleine Festung im WIP Style - inhaltlich aber das einzige Versatzstück dieses Sub-Genres.

So darf man vornehmlich die Darsteller in ihren tumben Rollen sehen. Die Feministin drückt dem Typen Sprüche, schwingt in ihrem femininem Gedankentum; er sowieso gegen alle Frauen, die tumbe Studentin hat Kosmetikköfferchen mit und stylt sich nur - nebenbei denkt sie das dies “Disneyland” sei, herrlich doof. Lediglich Adrienne Barbeau als verschollene Dr. Curtis, Leiterin des Damen-Stammes, kann in ihrer Darstellung überzeugen. Abgesehen von einigen ganz netten Gags ist der Film gar nicht mal so witzig - jedenfalls an gewolltem Humor - manche rare Slapstick Szene oder Idee ganz nett. Besonders der benachbarte Dschungel-Stamm der aus strickenden Männern besteht(!) sehenswert, als der Macho sie mit Bier und Baggersprüchen wieder auf den “rechten Weg“ führt ist schon ganz witzig, doch auf Dauer nervt der Typ mit seinem Gehabe etwas - woanders hätte er den Badeausflug im Kochtopf nicht überlebt, hätte nicht geschadet. Das er am Ende das tumbe Girl bekommt kann man ihm wie die vielen feministischen Reden nachsehen. Auch zieht sich alles, trotz 85 Minuten Länge entstehen manchmal Längen. Man hätte wie gesagt wirklich mehr aus dem Stoff machen können; vielleicht mit Bier nen kleiner Kracher und mit der sicher peinlich passenden deutschen Synchro, nüchtern für Trash-Freunde bedingt zu empfehlen.

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