Im Jahre 2009 erhält die Regierung einen vertraulichen Report, der bestätigt, dass die Erde schon in wenigen Jahren dem Untergang geweiht ist. Ein geheimer Katastrophenplan wird entwickelt, der jedoch nicht die Rettung aller Menschen vorsieht. Als Jackson Curtis und seine zwei Kinder eines Tages einen Familienausflug in den Yellowstone Nationalpark unternehmen, stoßen sie durch Zufall auf eine ehemalige Forschungseinrichtung, die ein Geheimnis birgt und den Plan der Regierung als fehlerhaft ausweist. Jackson nimmt die Sache selbst in die Hand, um einen fast hoffnungslosen Kampf gegen die Zeit und die bevorstehende Naturkatastrophe zu gewinnen.
Ich kann ehrlich gesagt die ganzen Nörgler nicht verstehen, die diesem neuesten Katastrophenfilm von Roland Emmerich nichts abgewinnen können. Sicher, der Film ist äusserst klischeebeladen, so werden nur die reichen und priviligierten Menschen den drohenden Weltuntergang überleben, es gibt keine wirklich tiefergehenden Charakterzeichnungen, ganz generell geht Herr Emmerich nicht unbedingt tiefgründig an die hier dargestellte Thematik heran. Doch seien wir einmal ganz ehrlich, er bietet mit diesem Werk eigentlich genau das, was die Fans von ihm erwarten, nämlich Popcorn-Kino allererster Sahne. Ehrlich gesagt ist es dabei doch recht egal, ob sich der Präsident der USA als Held entpuppt, der freiwillig auf seine Rettung verzichtet und lieber mit dem Großteil seiner Landsleute stirbt, was im realen Leben wohl nicht unbedingt der Fall wäre. Desweiteren fällt es auch nicht weiter ins Gewicht, das mehrere Action-Passagen nicht unbedingt authentisch und glaubwürdig erscheinen, oder die Geschichte an manchen Stellen schon fast etwas effektüberladen erscheint, denn sind genau diese Effekte das absolute Highlight eines zwar nicht unbedingt realistischen, dafür aber ganzzeitig bestens unterhaltenden Blockbusters, den zu toppen nicht unbedingt sehr leicht erscheinen dürfte.
Qualitativ gibt es an "2012" überhaupt nichts auszusetzen, der Film erzählt eine absolut packende Geschichte, bei der man nicht unbedingt sein hauptaugenmerk auf die Logik richten sollte, die zugegebenermaßen des Öfteren etwas zu kurz kommt. Dafür hat Emmerich sich aber auf andere Qualitäten besonnen, wobei insbesondere die extrem guten Effekte ins Auge fallen, die wahrlich schon einen optischen Genuss darstellen. Und wer Emmerichs Werke kennt, der weiss ganz genau, das sie nicht unbedingt von ihrem inhaltlichen Tiefgang, sondern vielmehr von ihrem Spektakel leben. So verhält es sich natürlich auch hier, obwohl selbstverständlich neben den gigantischen Effekten, jeder Menge Action und einer äusserst temporeichen Erzählweise eine recht interessante Story erzählt wird, die sogar einige zarte Seitenhiebe gegen die materiell eingestellte Gesellschaft beinhaltet. Nun kann man sicherlich vortrefflich darüber streiten, ob diese Seitenhiebe etwas ausführlicher hätten ausfallen können oder nicht, aber allein die Tatsache, das nur die Superreichen dazu auserkoren wurden, um die Katastrophe zu überleben, ist meiner Meinung nach aussagekräftig genug.
Ansonsten liegt der Focus des Ganzen dann auch fast ausnahmslos auf den actionreichen Passagen dieses Filmes, die im gegensatz zu anderen Genre-Vertretern auch äusserst zahlreich vorhanden sind, so das man sich über eventuell aufkommende langeweile erst gar keine Gedanken machen muss. Hier jagt wirklich ein Höhepunkt den anderen, so das die gut 150 Minuten Laufzeit fast wie im Flug vergehen, ohne das man es so richtig mitbekommt. Dabei geht es jederzeit spannend und abwechslungsreich zur Sache und auch für die emotionale Seite ist noch genügend Platz, denn trotz der furchtbaren Katastrophe gibt es auch eine Familienzusammenführung und eher unscheinbare Menschen wachsen über sich hinaus und überstehen auch die unglaublichsten Gefahren, was sie fast zwangsläufig zu kleinen Helden heranwachsen lässt. Ob dies alles nun vollkommen logisch oder aber vollkommen übertrieben erscheint, spielt dabei fast keine Rolle, denn es ist auf jeden Fall extrem unterhaltsam und bietet dem Zuschauer einen typischen Hollywood-Blockbuster, wie man ihn sich besser kaum wünschen kann.
Und so ist es dem guten herrn Emmerich wieder einmal gelungen ein Werk zu kreieren, das nicht unbedingt durch Logik oder Tiefgang überzeugt, sondern vielmehr die Action-Komponente in den Vordergrund rückt. Wer nun also unbedingt einen höchst realistischen Film sehen will, für den ist "2012" vielleicht nicht die beste Wahl. Wer aber ein Katastrophen-Szenario erleben möchte, das mit brillanten Effekten beladen ist und ein äusserst spannendes und temporeiches Szenario bietet, in dem Helden geboren werden und Präsidenten sich opfern, der kommt an diesem grandiosen Spektakel einfach nicht vorbei. Phasenweise stark übertrieben, aber jederzeit kurzweilig und faszinierend präsentiert sich dem Zuschauer ein apokalyptisches Geschehen, das an Bildgewalt kaum zu überbieten ist und so auch einen sehr nachhaltigen Eindruck beim Betrachter hinterlassen wird, der auch noch lange, nachdem der Film schon längst vorbei ist, immer noch unter dem gewaltigen Eindruck der exzellenten Effekte steht, die er da 150 Minuten lang bewundern durfte.
Fazit:
Popcorn-Kino in Vollendung, das ist wohl die treffendste Beschreibung für diesen fantastischen Blockbuster, der zwar vollkommen auf Mainstream getrimmt ist und so den Freunden des intelligenten Kopf-Kinos eher befremdlich erscheinen dürfte. Hier zählt einzig und allein der Unterhaltungswert, der so hoch angesiedelt ist, das man recht gern über andere Schwächen hinwegsieht. Im Endeffekt handelt es sich um ein typisches Werk von Roland Emmerich und wer seine anderen Film kennt, dürfte letztendlich nicht enttäuscht werden.
8/10