Review

Wie kann man meine Meinung zu "2012" am besten zusammenfassen... wohl am ehesten mit: Gesehen, gewogen und für zu leicht befunden.

Um andere Kritiken und Reviews nicht unnötig zu wiederholen.
Der Film hat seine Höhepunkte wie die Flucht durch die einstürzende Stadt, den Vulkanausbruch im Nationalpark oder die Flutwelle im Himalajagebirge. Die Dialoge sind Platt, die Story schwach etc.. Alles schon kommentiert.

SPOILER
Was mich aber geärgert hat war, dass der Stiefvater / neue Freund der Mutter natürlich sterben musste um ein klischeehaftes "heile Welt Familie ist wieder vereint" Ende zu schaffen.

Am schlimmsten waren jedoch die beiden Rollen der Präsidenten-Tochter und des amerikanischen Wissenschaftlers (die beiden finden dann ja auch zueinander). Wie die beiden in der zweiten Hälfte des Films die Moralapostel geben... ekelhaft.

Wissneschaftler: Und was wird aus all den Hilfsarbeitern hier? Wir können sie doch nicht zurücklassen?
Antwort: Dann geben sie ihnen doch ihre beiden Tickets.

Aber tun sie das? Nein, sie sind den ganzen Film über in Sicherheit, haben ihr Arche-Ticket in der Hand und schimpfen rum, wollen aber auch nicht mit den ihnen doch so am Herzen liegenden einfachen Arbeiter tauschen.

Während der "vermeintlich" Böse (Carl Anheuser) immer wieder darauf aufmerksam macht, das es nun ums blanke überleben und die Zukunft der Spezies Mensch ginge, kommt von den beiden Jüngern immer nur "Aber wollen wir das unseren Kindern erzählen?".

Diese eine Stunde dauernde Moralheuchelei, die 0815-Standardcharaktere (überarbeiteter unverlässlicher Daddy, spießiger neuer Freund der Mutter, böser reicher Russe etc.), die ständigen Letzte-Minute-Rettungen und das verdammte Hollywood-Happy End machen vieles von den imposanten Aufnahmen kaputt.

Und das der amerikanische Präsident natürlich als einziger Staatschef mit dem Schiff untergeht (ach nein, der italienische betet ja auch lieber), während sich diese ganzen anderen Waschlappen-Staatsoberhäupter in die Archen retten *schnief* Proud to be an american.
Er geht dann auch durch die Menge an Helfern, Toten und Verletzten und natürlich wird auch im Angesicht des Weltuntergangs noch zackig salutiert und dem Präsidenten Zucker in den Hintern geblasen. Ich meine würde nicht jeder normale Bürger sagen: Danke, dass sie uns erst fünf Minuten nach zwölf gesagt haben was Sache ist. Vielleicht hätten wir uns sonst aus der Stadt retten können, anstatt das meine Frau jetzt unter den trümmern unseres Hauses begraben ist...

Fazit: Im Kino entschädigen die tollen Aufnahmen ein wenig, in meine DVD Sammlung werde ich diesen Film aber nicht aufnehmen.

Details