Review

Inhalt:
Die Welt geht unter... ja... die Welt geht unter.

Kritik:
Roland Emmerich hatte Aliens, die bösen Aliens, die unsere Städte zerstörten (ganz besonders New York) und die vom mutigen amerikanischen Präsidenten und Will Smith vertrieben wurden.
Er hatte die totale Klimakatastrophe, eine riesige Flutwelle die New York zerstörte und heftigste Temperaturstürze... er hatte ein Tier namens Godzilla das New York in Schutt und Asche legte...
In seinem neuesten Film hat die größte jemals dagewesene Sonneneruption zur Folge, dass... NEIN nicht New York!!!!!!!!!! sondern Los Angeles durch ein gewaltiges Beben zerstört wird, und nebenbei noch der ganze Rest der Welt.

Was erwartet einen also? Natürlich der amerikanische Präsident, das ist schon mal ganz wichtig. Außerdem der Stand der Technik in Sachen Computeranimation. Und vielleicht eine nicht allzu geringe Prise Kitsch und amerikanischer Pathos!
Und genau das liefert Emmerich auch ganz brav ab.
Aber fangen wir vorne an:

Die Begründung der Katastrophe ist leider richtig dümmlich, denn ein Sonnenwind, der doppelt oder dreifach so groß ist wie übliche Sonnenwinde, werden das Innere der Erde wohl kaum dermaßen erhitzen, dass die Erdkruste zerbricht und neu geordnet wird... aber ok, er wollte einen Actionfilm in dem die Welt untergeht. Weshalb der 21.12.2012 wirklich interessant ist wird natürlich nicht wirklich erklärt, außer ansatzweise in einem lächerlichen Video von Woody Harrilson...
Wer sich dafür mehr interessiert, weshalb der Maya Kalander genau an diesem Datum endet, der sollte sich anhand von seriösen Quellen informieren, denn das was in diesem Film passiert hat nichts mit der Wahrheit zu tun und ist um ein vielfaches interessanter.

Was folgt ist eine Zerstörungsorgie, bei der einem teilweise schon der Mund offen steht... kurz: die Action und der Sound sind gewaltig. Den Film sollte man also im Kino sehen oder garnicht. Denn es kommt hier nur auf die Action an, auf nichts anderes.
Leider gibt es aber auch bei der Action etwas auszusetzen, und das ist die "Symbiose" der Action mit den Menschen, die hier leider nicht funktioniert. Da kann man davon sprechen, dass Emmerich extra vieles ins lächerliche zieht, doch daran glaube ich nicht, denn dafür soll alles zu realistisch wirken. Es fängt an mit einem heftigen Erdbeben, bei dem ein Supermarkt zweigeteilt wird. Zwei der Darsteller stehen dabei jeweils auf der gegenüber liegenden Seite... das sieht alles nicht gut aus. Die Menschen passen nicht in diese gewaltige Action, in die gewaltigen Sets, sie wirken deplaziert.
Auch wenn das Erdbeben ganz Los Angeles in Schutt und Asche legt passt das Auto samt John Cusack und Familie nicht in die perfekten Computeranimationen. Es macht Spass zuzuschauen, aber die Darstellung von in die Animationen integrieter Menschen ist nicht gut geworden.
Die Krönung ist jedoch, wenn der Vulkan im Yellowstone Nationalpark ausbricht, eine Explosion die vom gezeigten Ausmaß 50 Atombomben gleichkommt und Woody Harrilson steht unmittelbar daneben, wird von der Druckwelle aber nur einen halben Meter nach hinten gefegt und steht danach wieder auf. Da passt leider nichts vom Verhältnis zusammen.
Auch die Dramaturgie und das gesamte Verhältnis passen nicht. Die gesamte Welt geht unter aber den Darstellern sieht man das nicht an. Das zeugt davon, dass Emmerich den Schauspielern anscheinend nicht erklären konnte, was da nachher auf der Bluescreen-Wand zu sehen sein wird... oder wußte er es selber vielleicht nicht?
Doch Emmerichs Menschenkenntnis ist so oder so gestört, denn sonst würde er wohl kaum den Vater (den amerikanischen Präsidenten) einer Frau sterben und kurz darauf diese Frau wieder mit einem Mann flirten lassen... das ist auf gut deutsch gesagt einfach saublöd und menschlich unterste Schublade. Außerdem sagt sowas nur eines aus, und zwar das der gerade gesehene Film von einem schlechten Regisseur gemacht wurde. Wer hier viel Positives vollbracht hat ist alleine das Animationsstudio, nicht aber der Regisseur.

Der Humor kommt insgesamt schon nicht gänzlich zu kurz... es gibt schon ganz amüsante Szenen, wie eine in die Arche flüchtende, mit zwei Hunden bepackte Queen Elisabeth.
Eine kleine Prise Kritik bringt Emmerich auch hinein, indem geklärt wird das ein Ticket für die rettenden Archen eine Milliarde Dollar kostet und kein normaler Bürger miteinbezogen wird.
Leider steht dem ein sich selbst opfernder Präsident entgegen, sodass man natürlich schnell wieder vergisst, dass eigentlich er derjenige ist, der dies alles so geplant hat. Auch leidet man nachher mit den Insassen der Archen, obwohl dort nur reiche, unsympatische Menschen mitfahren, die sich ihr Ticket erkauft haben, oder Politiker... das erstickt jeden Kritikansatz schon im Keim, und trief vom erwarteten amerikanischen Kitsch und Pathos.

Emmerich zieht sein bewährtes Ding/Kopzept durch, mit dem er bereits in der Vergangenheit Millionen gemacht hat... ohne Abweichungen. Action und Sound werden immer perfekter, alles andere langweilt. Verärgern könnte es mich auch, aber ich wußte worauf ich mich einlasse... selbst schuld.

FAZIT:
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Der Amerikaner (Roland Emmerich) huldigt wie üblich seinem Präsidenten, sucht sich irgendeinen wie üblich unwahren Grund für einen Weltuntergang, verpackt dies alles in Pathos und Kitsch und bombastische Action, garniert mit Stereotypen und Klischees. Was am Ende bleibt ist eine weitere Annährung von Animationen an die Realität... damit möchte ich sagen, dass die Story hätte weggeschmissen werden können und in 60 Minuten lediglich die Action ohne Zusammenhang hätte gezeigt werden sollen. Kein guter Film (sogar ziemlich weit entfernt), denn hier überzeugt lediglich das Unternehmen, das die Animationen hervorbrachte. Für dieses Unternehmen volle Punktzahl, für den Film schwache 2 von 10 Punkte.

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